Unter den Münzzeichnungen Jacopo Stradas finden sich viele, die antike Architekturen zeigen. Wie auch die meisten anderen Zeichnungen im Magnum ac Novum Opus zeigen diese weit mehr Details, als den Münzen selbst zu entnehmen ist bzw. sein konnte. Es stellt sich also die Frage, ob für die Erstellung dieser Zeichnungen externe Informationen herangezogen wurden, oder ob die Hinzufügung von Details lediglich auf Fantasie beruht.

Tatsächlich lassen sich beide Vorgehensweisen vermuten bzw. beobachten: In den allermeisten Fällen scheint Strada die bereits auf den Münzen eher nur schematisch wiedergegebenen Architekturen ebenfalls recht schematisch ergänzt zu haben, bspw. mit weitgehend einheitlichen korinthischen Kapitellen, wo sich diese aufgrund der Münzdarstellung selbst vermuten liessen. Diese eher schematischen Darstellungen, die kaum zusätzliche, verlässlichen Informationen zu den dargestellten Bauten enthalten dürften, überwiegen im Gothaer Gesamtbestand bei weitem. 

Es gibt aber auch eine geringe Zahl von äusserst detailliert ausgeführten Zeichnungen, denen zweifellos archäologische Kenntnisse zugrunde liegen müssen, auf die Strada spätestens während seines Romaufenthaltes 1553–1555 im Umkreis der römischen Akademie zurückgreifen konnte.