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Ackerman 1961

Ackerman, James S.: The Architecture of Michelangelo. – London: 1961.

James S. Ackerman nannte in seinem Standardwerk zu Michelangelos Architektur [Ackerman 1961] den Codex Destailleur D "not really a Codex, rather a collection of French and Italian drawings by several hands" [Ackerman 1961, Bd. 2: S. 79] — dadurch zwar dezidiert auf die sonst zumeist ignorierte Beteiligung verschiedener Zeichner hinweisend, andererseits jedoch die relativ hohe Geschlossenheit der Zeichnungsgruppe eher verschleiernd, indem dem Leser suggeriert wird, der Codex Destailleur D enthalte nur — wie viele andere ähnliche Sammlungen auch — eine spätere Zusammenstellung mehr oder weniger interessanter Zeichnungen. Auch die Charakterisierung der Zeichnungen als "French and Italian" verschleiert nicht nur die nahezu einmale Geschlossenheit und Zusammengehörigkeit der Berliner Blätter, sondern suggeriert ebenfalls eine (später) Kompilation.

Diese Abwertung seitens eines bedeutenden Architekturhistorikers dürfte nicht unwesentlich zur weiteren Nichtbeachtung des Codex beigetragen haben, suggeriert sie doch, dass es sich hierbei um eine der häufigeren, teilweise recht unsystematisch erstellten Sammlungen handelt, die Zeichnungen verschiedensten Inhalts und unterschiedlichster Herkunft zusammen bringen. Dass der Codex Destailleur D gerade dies nicht ist, sondern ihm eher die gegensätzliche Bestimmung einer planmäßig angelegten Sammlung von Vermessungen antiker und zeitgenössischer Bauten gebührt, beweist schon die weitgehend einheitliche Ausführung der Zeichnungen durch einen Hauptzeichner (den Anonymus Destailleur), die Konzentration auf die bedeutendsten römischen Bauten und dabei besonders auf ihre architektonische Erscheinung, während Skulpturen oder Reliefs zumeist gar nicht erfasst werden, sowie die an den Zeichnungen ablesbare Systematik der Vermessungen.