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verso: Diocletians-Thermen: Grundrisse zum Heizungssystem

BEISCHRIFTEN: s. u. in den Kommentaren
NUMERIERUNG / POSITION: „26“ / rechte untere Ecke, 90° rechts
ANMERKUNG: Der Zeichner hatte das Blatt offensichtlich um 180° gedreht vor sich.

 

49.2.1 Grundriss des Wasserreservoirs

POSITION: oberer Blattrand
TECHNIK: freihändige Feder in Braun über Graphitvorzeichnung
BEISCHRIFTEN / POSITION:
1. „p14 o10 de latesse“ / innerhalb der Zeichnung an einem Pfeiler, 90° rechts
2. „co[n]serue deaue [„q“ fehlt] / no[m]inee les sept salle“ / mittig unterhalb der Zeichnung, 90° rechts, in grauer Tinte später ergänzt, aber von derselben Hand
Kommentar: Die mit sehr vielen Einzelmaßen versehene Zeichnung zeigt den Grundriss des sehr langgestreckten, trapezförmigen Hauptwasserreservoirs, das sich, wie andere Ansichten der Thermen zeigen, außerhalb der eigentlichen Anlage befand. Die wohl dem Zugang zum Speicher dienende Treppenanlage wird vom Zeichner am linken Rand direkt unterhalb ihrer Position in der Hauptzeichnung, wiederholt, vermutlich, weil die Hauptzeichnung aufgrund der vielen eingetragenen Maße unübersichtlich geworden ist.

 

49.2.2 Schnitt durch das Wasserreservoir

POSITION: untere Hälfte der oberen Blatthälfte über die gesamte Breite; 180°
TECHNIK: freihändige Feder in Braun
BEISCHRIFTEN / POSITION:
1. „haltesse depoi el piano de la co[n]serua sino alla falata del muro cioe del maton“ / links neben der Zeichnung am linken Blattrand, 90° rechts; bezieht sich vermutlich auf die Maßangaben „p8 - ø3“ direkt daneben.
2. „la porta doue sy intraue drinte la co[n]serua“ / links neben der Zeichnung, 180°
Kommentar: Durch die Beischriften wird deutlich, dass es sich hier um einen Schnitt des Reservoirs mit mehreren Maßangaben handelt, an dessen einem Ende auch das Treppensystem des Zugangs wiedergegeben ist, während am anderen Ende der Zeichnung der Verweisbuchstabe„G“ die Außenwand markiert und in [49.2.1] auch wieder an dieser Stelle darüber erscheint.

KOMMENTAR: Die Darstellung dürfte mit Abstand die genaueste und detailreichste sein, die dieses später zerstörte Wasserreservoir zeigt und seine technischen Details zeigt. Bemerkenswert sind nicht nur die Entlüftungsöffnungen, sondern auch die Struktur: Den genauen Beobachtung Jens Niebaums an diesem Blatt verdanke ich den freundlichen Hinweis, dass die auf Pfeilern ruhende Decke aus sich durchdringenden Tonnen und somit Kreuzgratgewölben bestehen muss, obwohl in der vorliegenden Zeichnung nur der Schnitt in einer Richtung nahezulegen scheint, dass es sich nur um einfache, quer verlaufende Tonnen handeln könnte. Jedoch deuten die Entlüftugnsöffnungen an der dem Eingang gegenüber liegenden Querwand sowie die Schraffuren im Eingang selbst an, dass auch parallel zur Schnittebene Tonnen verlaufen sein müssen. Jens Niebaum erkannte darin ein mögliches Vorbild für die ansonsten noch nicht anderweitig (z.B. in Krypten Mittel- und Norditaliens) nachgewiesene Lösung im Untergeschoss von S. Sebastiano in Mantua, womit also der Schluss naheliegt, dass Albertig genau dieses Wasserreservoir ge- und seine konstruktive Lösung als nachnutzbar erkannt haben dürfte.

 

49.2.3 Grundriss eines großen Saales mit angedeuteter Wasserführung

 

POSITION: untere Blatthälfte, 180°
TECHNIK: freihändige Feder in Braun
BEISCHRIFT / POSITION: „sono 6 lumes segnate G“ / im oberen Teil der Zeichnung, 180°
Kommentar: Die Zeichnung zeigt offenbar den Grundriss eines längsrechteckigen Saales mit angrezenden Seitenwänden; auf der einen Seite ist eine omega-ähnlich verlaufende Wasserleitung angedeutet. Möglicherweise stellt die Zeichnung - da alle „Wände“ als ungefähr gleichstarke Parallelen ausgeführt sind - aber auch eine Skizze des Wasserleitungssystems dar. [?] Die „lumes“ könnten dann in regelmäßigen Abständen in die Decke eingelassene Öffnungen sein, wie sie in den Schnittzeichnungen gelegentlich zu sehen sind.

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