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recto

Konsolgebälk, korinthische Kapitelle


BLATTAUFTEILUNG:




[8.1.1]









[8.1.2] [8.1.3] [81.4.]



[8.1.5] [8.1.6] [8.1.7]



[8.1.8] [8.1.9]



MASSANGABENp2 – o9 – ø2“ / piede = französischer Fuss
ANMERKUNG: Alle Zeichnungen auf dem Blatt sind 90° nach links gedreht, d.h. der Zeichner hatte das Blatt bei der Arbeit im Querformat bzw. das einfach gefaltete Blatt im Hochformat vor sich. Die spätere Numerierung folgt dieser Orientierung.

 

Hauptzeichnung: Aufnahme des Konsolgebälks

POSITIONobere Blatthälfte, 90° links;
NUMERIERUNG / POSITION122.“ / am linken Rand oben mittig, 90° links;
TECHNIKin den Ornamenten freihändige Feder in Braun über Graphitvorzeichnungen; Lineal.
MASSSTABca. 1 : 7
Kommentar: Die sehr detaillierte Aufnahme des Gebälks in ‘Gebälkperspektive’ zeigt dieses links, hart am Blattrand beginnend, im Profil mit den Vertikalmaßen der Körperkanten, von dort verlaufen nach rechts schräg unten die Horizontalen der Schräguntersicht; an der Wiederholung des Profils am rechten Rand sind die Lotmaßeangetragen. Die mit Lineal vorgezogenen Graphitlinien der Horizontalen in der Schrägsicht reichen deutlich weiter nach rechts als die Ausführung in Feder. Die ‘Gebälkperspektive’ bereitet dem Zeichner offensichtlich darstellerische Schwierigkeiten, da z. B. die seitlichen Voluten der Konsolen plan (im Aufriss) und nicht in ener perspektivischer Verkürzung dargestellt sind, die sich aus der Schrägsicht ergäbe: Natürlich lassen sich so aber die notwendigen Maße sowie die ornamentalen Details besser festhalten. Die reichen Ornamente der verschiedenen Profile sind in einer für diesen Zeichner unüblichen Weise sehr ausführlich dargestellt, zwar zumeist in redundanter Wiederholung aber wiederum auch nicht vollständig für die gesamte Breite der Ansicht und mit vielen Detailmaßen versehen. Auffällig ist das fast vollständige Fehlen von Schraffuren zur Darstellung von Hell-Dunkel-Konstrasten.

UNTERE BLATTHäLFTE: Maßskizzen zu den korinthischen Säulen- bzw. Pilasterkapitellen

Die Hauptzeichnungen dieser Blatthälfte stehen alle ungefähr im selben Maßstab von ca. 1 : 12.

 

Schnitt durch die Ornamentschicht des Pilasterkapitells

POSITIONuntere Blatthälfte, oben links; 90° links;
BEISCHRIFT / POSITIONde la co[lonn]e“ / unten rechts in der Skizze; wohl zu „de la colonne“ zu ergänzen;
TECHNIKfreihändige Feder in Braun über leicht abweichenden Graphitvorzeichnungen
Kommentar: Maßskizze mit einem Schnitt durch die Ornamentschicht des Kapitells, wobei der Zeichner mit der Beischrift sicherlich zum Ausdruck bringen will, dass es sich um ein Säulen- und nicht um ein Pilasterkapitell handelt. Für den oberen Anlauf des Säulenschaftes sind zusätzlich Lotmaße angegeben.

 

Skizze zu Grundriss und Deckplatte des Pilasterkapitells

POSITIONuntere Blatthälfte oben rechts;
BEISCHRIFTEN / POSITION
1. basses foilles“ / innerhalb der Skizze;
2. „Les altes foilles“ / unterhalb der ersten Beischrift in der Skizze;
3. per la saillie deli alte foilles“ / rechts unten neben der Skizze, bezieht sich eventuell aber auf die Teilzeichnung [8.1.4] (s. u.);
TECHNIKfreihändige, sehr dünne Feder in Hellbraun
Kommentar: Die Skizze zeigt den Grundriss — genauer eine Kombination von Horizontalschnitten — eines Pilasterkapitells, was durch die Rechtwinkligkeit des angedeuteten Schaftes klar wird. Sie dient offenbar der Notierung von Maßen für die Breiten der Akanthusblätter und die leichte Vorwölbung des Kalathos im unteren Bereich. Die Skizze wird oben ergänzt durch eine Wiederholung einer bogenförmigen Detailskizze mit der Gesamtbreite des Kalathos.

 

Federskizze für Vorkragung eines Blattes

POSITIONuntere Blatthälfte am rechte Rand oben;
BEISCHRIFTEN / POSITION
1. „per la saillie / deli alte foilles“ / zwischen Teilzeichnung [8.1.3] und [8.1.4]
2. „canals 7“ rechts unten in der Skizze;
TECHNIKfreihändige, dünne Feder in Hellbraun
Kommentar: Rechts, direkt am Blattrand erscheint eine weitere Skizze, die das Maß für das Vorkragen eiens der unteren Blätter festhält („o6 ø8“). Diese Teilskizze ist nach unten verlängert, so dass der Anlauf des Pilasterschaftes wiedergegeben ist, in dem die vierte Beischrift die Anzahl der Kanelluren festhält. Da die erste Beischrift sich auf die oberen („alte“) Akanthusblätter bezieht, gehört sie wohl zur Teilzeichnung [8.1.3].

 

Aufriss des korinthischen Säulenkapitells

POSITIONuntere Blatthälfte, links, 90° links;
BEISCHRIFTau pilastre“ / rechts oben an der Zeichnung; 90° rechts;
NUMERIERUNG / POSITION121“ / am linken Rand, 90° links;
TECHNIKweitgehend freihändige Feder in Braun; Lineal nur für die Horizontalen des Halsringes
Kommentar: Die detailliert ausgearbeitete Ansicht zeigt das Kapitell mit anscheinend genauer Wiedergabe der Blattformen und der Schattierungen, notiert aber zu diesen nur relativ wenige Maße: So fehlen z. B. Maße zur Abacus-Blüte und zu den Voluten. Andere sind aufgrund der Dichte der Linien kaum zu finden oder zu lesen. Die Beischrift bezieht sich auf das Lotmaß, welches oben rechts mit „p1 o9“ angegeben ist und — so wäre die Beischrift „au pilastre“ zu interpretieren — das Lotmaß für das Vorkragen der Deckplatte über der Volute gegenüber dem Pilasterschaft angibt: Durch diesen Verweis auf den Pilaster wird deutlich, dass dieses Maß eigentlich nicht zu dieser Darstellung gehört, der Zeichner sie also für diese Angabe ‘zweckentfremdet’. Unterhalb der Zeichnung erscheint eine angefangene Addition, in der möglicherweise die Summe aus Kapitellhöhe („4 11“ = p4 o11) und Gebälkhöhe („9 10“ = p9 o10) gebildet wird; allerdings würde die letztere Angabe nicht mit den Einzelmaßen der Gebälkaufnahme in Teilzeichnung [8.1.1] übereinstimmen und wäre daher nur so zu erklären, dass diese zu einem späteren Zeitpunkt in der Vermessung entstand.

 

Grundriss des korinthischen Säulenkapitells

POSITIONuntere Blatthälfte, rechts;
BEISCHRIFT / POSITIONcanalz 24“ / links in der Zeichnung;
TECHNIKfreihändige Federskizze in Braun über Graphitvorzeichnungen
Kommentar: Die flüchtige Darstellung des Kapitellgrundrisses dient nur zur Notierung einiger weniger Maße, enthält aber auch eine kleine Skizze zur Struktur einer der Voluten. Die 360° umfassende Darstellung sowie der den Säulenschaft andeutende Kreis machen deutlich, dass es sich — im Unterschied zum nebenstehenden Pilasterkapitellgrundriss — um den Grundriss des Säulenkapitells handelt. Durch die Fortsetzung des diesen Säulenschaftkreis umschließenden Quadrats in zwei parallelen Linien nach rechts, die offenbar die Soffite des Architrav darstellen sollen, ist eine Verbindung zur Teilzeichnung [8.1.7] hergestellt.

 

Soffite des Architravs in Untersicht

POSITIONam rechten Blattrand unten, neben [8.1.6];
TECHNIKfreihändige, dünne Feder in Hellbraun;
Kommentar: Maßskizze zum gerahmten Feld an der Unterseite des Architravs mit Schraffuren zur Andeutung der Plastizität der in dieses eingelassenen Rundstäbe ohne genauere Angaben zur Ornamentierung.

 

Federskizze der Kanellur des Säulenschaftes mit Maßangaben

POSITIONuntere Blatthälfte, mittig;
TECHNIKfreihändige Skizze mit dünner Feder in Hellbraun;
Kommentar: Neben der im Kommentar zu [8.1.5] erwähnte Addition erscheint unterhalb der Hauptzeichnung und ungefähr in der Mitte des unteren Blattrandes eine Skizze zum Säulenquerschnitt mit zwei Maßangaben für dessen Kanelluren zur Breite der Kanäle und der Stege. Diese sind allerdings auch schon in der Zeichnung selbst für das obere Schaftende angegeben — da dort aber größere Werte erscheinen, entfällt eine Deutung der Skizze als Angabe zur Kanellur am unteren Ende des Säulenschaftes, der möglicherweise auch zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht ausgegraben war - [prüfen]. D. h., hiermit wäre möglicherweis ein Terminus ante zu gewinnen, zumal auch die Darstellung des Tempel auf dem Verso die unteren Enden der Säulen nicht darstellt. Es wäre also zu klären, wann diese Bereiche freigelegt bzw. erste Ausgrabungen unternommen wurden.

 

Schnitt durch das Ornamentfeld der Architravsoffite

 

POSITION: untere Blatthälfte; rechte untere Ecke;
BEISCHRIFTENlarchitraue Resue drinte co[lonn]e de fora“ [Lesart fraglich];
TECHNIKfreihändige dünne Feder in Hellbraun;
Kommentar: Die Skizze hält nur einige wenige Maße zur nebenstehend in [8.1.7] abgebildeten Soffite des Architravs fest, wobei die Beischrift zu sagen scheint, dass es sich hierbei um das Architravstück zwischen Säule und Pilaster an der Forumswand und nicht um eines vom Tempel handelt.

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