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verso: St. Peter: Dorica des Loggientrakts

Erdgeschoss: Dorica im Loggientrakt

 





Teilblatt I
Teilblatt II








      [80.2.1]            




Vorbemerkung: Die Zeichnung befindet sich auf der Rückseite des linken Teilblattes (Teilblatt I) und ist um 90° gedreht. Sie wurde offensichtlich in einem frühen Stadium abgebrochen.

 

80.2.1 Dorica im Erdgeschoss des Loggientraktes

POSITION: im Blattzentrum, 90° rechts
TECHNIKdünne Feder in dunklem Braun, Lineal; keine Vorzeichnungen oder -ritzungen
HAND: [vermutlich] AD
MASSSTAB: ungefährer Gesamtmaßstab der Zeichnung: 1 : 150
Kommentar: Die Zeichnung zeigt den auch auf dem Recto wiedergegebenen Schnitt durch den Durchgang im dorischen Untergeschoss der Benediktionsloggia entlang der Ost-West-Symmetrieachse ohne Graphitvorzeichnungen. Die Zeichnung gibt die Pilaster bzw. Halbsäulen mit schematisch angedeuteten Basen und Kapitellen sowie das Gebälk wieder, beschränkt sich dabei aber weitestgehend auf die horizontalen Linien. Besondere Details sind nicht zu erkennen: Lediglich an den Seitenflächen der Gebälkverkröpfungen erscheinen freihändig angetragene Gutae. Da die Darstellung keinerlei Maßangaben enthält, lassen sich nur wenige zusätzliche Informationen entnehmen, die vor allem die Arbeitsweise des Zeichners betreffen:

Die tatsächlichen Abmessungen entsprechen genau denjenigen auf dem Recto, so dass beide Darstellungen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dieselbe Vorlage zurückgehen. Da Vorzeichnungen oder auch nur Vorritzungen nicht zu erkennen sind, dürfte diese Vorlage schon genau die Abmessungen gehabt haben – es sich also insgesamt um eine direkte und maßidentische Übernahme handeln – oder aber zumindest alle Maße enthalten haben, so dass eine ‘nachkonstruierende’ Arbeitsweise bei der Erstellung der Zeichnung möglich war, sofern größtmögliche Sorgfalt angewandt wurde. Die saubere technische Ausführung lässt dabei auf die Absicht schließen, eine Reinzeichnung anzufertigen.

Mit Blick auf die skizzenhafte Darstellung des betreffenden Bereichs auf Bl. 79r scheint folgende Rekonstruktion der Arbeitsweise des Zeichners denkbar: Nach einem Zusammentragen von zumeist unmaßstäblichen Einzelzeichnungen mit vielen Maßen, bei denen es sich also um Detailvorgaben aus der bzw. für die Modell-Werkstatt ebenso wie für die Bauleute gehandelt haben dürfte, stellte der Anonymus Destailleur sie zur Vorstufe für eine geplante, vermutlich maßstabsgerechte[re] Ausführung in Reinzeichnung zusammen.

Die Position der Zeichnung ergibt einen weiteren Hinweis hinsichtlich der Arbeitsweise des Zeichner: Sie befindet sich auf dem Verso des Teilblattes I links unten, wenn man sich dieses als Hochformat vorhält. Damit erscheint die Fassadenseite des Durchgangs dicht am linken, die Fußbodenlinie dicht am unteren Blattrand. Alles deutet also darauf hin, dass der Zeichner die gesamte Höhe des Blattes ausnutzen wollte, um den Loggientrakt im Schnitt darzustellen; für eine Fortsetzung der Zeichnung nach rechts zur Darstellung des Verbindungstraktes und des Ostarms wäre dementsprechend das Ankleben weiterer Folio-Blätter im Hochformat notwendig gewesen. Gründe für die Unterbrechung der Arbeit an dieser Darstellung könnten nun im engen Abstand zum linken Blattrand liegen, der für die Wiedergabe der Fassadengebälke und der Lotmaße vermutlich nicht genügend Raum ließ, oder aber in dem Umstand, dass eine Benutzung von mehreren Blättern im Hochformat bei dem gewählten Maßstab unnötig erschien: Eine Beschränkung auf das Querformat, wie sie die Darstellung auf dem heutigen Recto dann vornimmt, spart nicht nur Papier, sondern kommt – mit geringen Stauchungen – auch mit nur zwei Blättern bis zum Kuppelraum aus. Wenn dies die Entscheidung des Zeichners motiviert haben sollte, setzt es natürlich voraus, dass er sich über die Fortsetzung der Darstellung des Westarm auf einem weiteren, zusammengesetzten Blatt (heute Bl. 81r) schon im Klaren war, der Darstellung der gesamten Basilika im Ost-West-Schnitt also eine in sich geschlossene Konzeption zu Grunde lag, die vermutlich auch den – aus Symmetriegründen ausreichenden – Schnitt der halben Kuppel einschloss.

Weiter gedacht, ergibt sich daraus das ‘Programm’ des Zeichners als ein sehr stringentes und – in den erhaltenen Zeichnungen fast vollständig realisiertes. Es fehlen im Codex Destailleur D davon heute lediglich die Grundrisse bzw. Horizontalschnitte des gesamten Baus sowie von Tambour und Laterne.

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