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recto: Engelsburg: Farnese-Loggia: Aufriss, Seitenansicht

Ansicht und Aufriss mit perspektivischen Elementen

 

96.1.1 Perspektivische Ansicht von Fassade und Seite der Loggia

POSITIONuntere zwei Drittel des Blattes;
NUMERIERUNG / POSITION191“ / am rechten Blattrand, über der Zeichnung; 90° rechts;
TECHNIKFeder in Braun über Vorzeichnungen mit Bleistift; Lineal; Zirkel;
Kommentar: Die perspektisch gehaltene Ansicht zeigt eine zweigeschossiges Bauwerk, dessen Untergeschoss von einer dorischen Pilasterordnung, in die Bogenöffnungen eingestellt sind, gebildet wird. Das Obergeschoss ist bis auf ein Fenster in der Seitenansicht und ein einfaches Abschlußgesims ungegliedert. Unter dem Hauptgeschoss mit der Pilastergliederung erscheint in leichter Skizze rechts unten eine kaum erkennbare Quaderung der Wand, die aber nicht weiter ausgeführt ist.

Die Zeichnung dient zur Aufnahme einer Vielzahl von Einzelmaßen zu verschiedenen Details. Verweisbuchstaben beziehen sich auf Detailzeichnungen:
A“ = Gebälk der Dorica; vgl. Teilzeichnung [96.2.2] auf dem Verso;
B“ = Kapitell der Dorcia; vgl. Teilzeichnung [96.2.2] auf dem Verso;
C“ = Basis der dorischen Pilaster; vgl. Teilzeichnung [96.2.3] auf dem Verso;
D“ = Sockel der Dorica und Brüstung; vgl. Teilzeichnung [96.2.3] auf dem Verso;
E“ = Kämpfergesims; vgl. Teilzeichnung [96.2.6] auf dem Verso;
Q“ = Fensterrahmen; vgl. Teilzeichnung [96.1.2] auf dem Recto.

Die Bogenöffnungen bzw. die Achsen der gegliederten Gestaltung der Wand sind v.l.n.r. wie folgt gestaltet:

Die ersten drei Öffnungen (in der Fassade) sind unten durch eine Brüstung geschlossen, während die der Seite als Eingang offen ist. Einer nicht genau dargestellten Öffnung am linken Blattrand folgt eine offene und als dritte eine geschlossene, in der sich ein hochrechteckig gerahmtes Fenster befindet. Dem schließt sich ein Pilasterpaar an, dessen Eckpilaster als Wandpfeiler ausgeführt ist.

Durch den Grundriss auf dem Verso (vgl. dort Teilzeichnung [96.2.1]) wird deutlich, dass die Darstellung ziemlich genau die rechte Hälfte der Gesamtloggia zeigt.

Die Seitenansicht zeigt keine Pilasterpaare seitlich der Bogenöffnung, sondern nur einfache Pilaster. Über dem Bogen ist ein Farnese-Papstwappen angebracht und das Gebälk unterbrochen: Es ist nur über den Pilastern in Verkröpfung ausgeführt. Eine Lösung des Eckkonflikts ist nicht versucht: Die Triglyphen stehen axial über den Pilastern. Der Eingang ist durch einige netzartig sich kreuzende Linien am Fußboden so dargestellt, als zeige er einen ansteigenden Fußboden. Darüber geht die Bogenöffnung in ein kassettiertes Tonnegewölbe über.

In der Wand des Obergeschosses erscheint über der seitlichen Eingangsöffnung ein einfaches rechteckiges Fenster, während die Wandfläche über der Fassade keinerlei Gleiderung (bis auf das recht einfach profilierte Kranzgesims) aufweist. Über dem seitlichen Eingang erscheinen zudem gleich drei schmale Rohre, die durch Wellenlinien an den Mündungsöffnungen als Wasserspeier gekennzeichnet sind.

Durch perspektivisch verlaufenden Linien und Schattierungen der Fenstergewände deutet der Zeichner die Tiefe der Wand an, gibt aber kein Maß dafür an.

 

96.1.2 Skizze zum Fensterrahmen „Q

POSITIONam unteren Blattrand, 90° rechts:
TECHNIKfreihändige Federskizze in Braun;
Kommentar: Die freihändige Federskizze zeigt die rechte obere Ecke des Fensterrahmens „Q“ aus der rechten Bogenöffnung der Ordnung mit dem darüberliegenden Gesims im Profil, für das Maßangaben aber fehlen. Maße erscheinen nur für das Profil des Rahmens selber.

 

96.1.3 Bleistiftskizze zur Hauptzeichnung [96.1.1]

 

POSITIONlinke obere Ecke des Blattes, 90° links;
TECHNIKBleistiftskizze mit Lineal;
Kommentar: Die Skizze zeigt die begonnene Vorzeichnung mit der Ecke der Fassade - erkenntlich am als flach wiedergegebenen Pilaster -, an der sofort die Seitenwand anschließt. Dieser Fehler (der rechte Pilaster des Paares, der durch die Seitenwand zum Pfeiler ergänzt wird, fehlt) sowie der Umstand, dass der Zeichner die senkrechten Linien viel zu weit nach unten verlängert - jedenfalls weiter, als für eine Pilasterordnung zu erwarten wäre - aber gleichzeitig über dem Gebälk keinen Raum für das Obergeschoss läßt, ergeben zusammen soviele Abweichungen, dass die Vermutung naheliegt, der Zeichner habe keine Vorlage gehabt.

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