Abb. 12

Grundriß des Palazzo Farnese in Rom. Inmitten des Hofes beschriftet: Pianta del Palazzo Farnese, del Piano terreno"   Feder in Braun über schwarzem Stift, hellblau laviert, 689 x 525 mm, allseitig beschnitten; ehem. in der Slg. Pacetti, 1843 erworben, Hdz 1141; Jacob, 1975, Nr. 23 m. Abb.; Schwager in: Römisches Jb. 15, 1975, S. 124, 135 f., Anm. 144, Abb. 18 (Ausschnitt).

Der Berliner Plan gehört zu den um 1560 (unter Vignolas Bauleitung) sich abzeichnenden Bemühungen um eine endgültige Formulierung des Rückflügels des Palazzo Farnese. Er bezeugt della Portas Vertrautheit mit diesem Bau, lange bevor er selbst ihnnach eigenem Entwurf vollenden konnte, und bestätigte Giacomos frühzeitige Verbindung zu den Farnese. Als Zeichnung setzt sich dieses Blatt durch die charakteristische Verbindung von Zartheit und Präzision gegen die Parallelpläne, aber auch gegen alles Vergleichbare von Vignola ab", schreibt Schwager, doch schränkt er ein, daß man della Porta kaum als  Erfinder" des Plans in Anspruch nehmen könne; denn  als architetto wird er nicht vor 1578 am Palazzo Farnese genannt, / S. 19 und sein Eingreifen am Rückflügel fiel möglicherweise erst in die zweite Hälfte der 80er Jahre. Einige Fakten zum Bau des Palazzo Farnese seien hier noch nachgetragen. Erster Bauherr war Pabst Paul III. Farnese; er ließ den Neubau des berühmten Palastes 1541 durch Antonio da Sangallo d. J. anfangen. Nach dessen Tod 1546 wurde Michelangelo für die Weiterplanung eingeschaltet. 1550-73 hatte dann Vignola entscheidenden Einfluß auf den Fortgang der Arbeiten, welche della Porta bis 1589, vor allem mit der Loggia an der Rückfront, zum Abschluß bringen sollte.

Della Porta, Giacomo: Pianta di Palazzo Farnese, Roma, B 16-49, foglio 14 (n. 8 moderno) - ca. 1560 - Matita, penna, acquarellature seppia e giallo, su carta vergata; mm 578 x 428. Filigrana: Briquet 207. Scala grafica „50“ = cm 7,5. Iscrizioni: „P 120“.