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Vat. lat. 8492

Expl. der "Epigrammata antiquae urbis" mit vielen Anmerkungen Coloccis, die Handschrift vieler Anmerkungen und Korrekturen könnte viellleicht aber auch diejenige Matals sein (?) – [2014-11-07]

verso

schönes Beispiel für eine umfassende Korrektur: Während Mazzochi eine Tafel mit fantastischer Umrandung abbildet, zeichnet Matal (?) in Vat. lat. 8495 erst die Beschädigung dort ein, wiederholt dann aber die ganze Tafel links davon im beschäditgten Zustand und mit nur der erhaltenen Inschrift und versieht dies noch mit einem Kommentar.

Hier wird zwar beides ebenso wiedergegeben, es scheint aber, als ob dies auf demselben Blatt in 8495 beruht, jenes also als Vorlage benutzt. Da im gesamten Exemplar deutlich weniger Korrekturen verzeichnet sind (und i.d.R. nur Lesarten und Ortsangaben, keine Diskussion der Quellen oder ihrer Herkunft), wird man wohl annehmen dürfen, dass die Korrekturen im vorliegenden 8492 nach denen in 8495 erfolgt sind? (Das würde es aber schwer erklärlich machen, dass hier so wenige Korrekturen erfolgt sind => also war es doch umgekehrt? Die ältere Handschrift (eher dem späten 15. als dem 16. Jh. entstammend) könnte ebenfalls darauf deuten.)

Notizen

  • Die Anm. stammen von wenigstens zwei verschiedenen Händen, von denen die ältere die Coluccis sein dürfte, die jüngere vielleicht die von Matal (jedenfalls eine deutlich "humanistischere")?
  • Fol. VII v° – IX r° der Originalzählung: Auf 8v unten eine Tafelinschrift aus dem Trajansforum, zu der auf 9v unten eine korrigierte Fassung inkl. der Beschädigung (linke obere Ecke) wiedergegeben ist)
  • XI v°: IN Aquae Virginis ductu in hortulis A. Colotii: enthält mehrere (kleinere) Korrekturen, was darauf hindeuten könnte, das C. an der Anfertigung der urspr. Abschrift nicht beteiligt war? Leider nur Zeichen und Streichungen, keine Textanmerkung, so dass nicht eindeutig zu sagen ist, von wem die Anm. stammen.
  • XXI r° mit einer Skizze des Steines samt Relief, von dem die Inschrift stammt
  • XXXIII r° wieder mit Skizze des Originals: "Eodem modo latus alteru(m)"
  • XLVII (korrigiert: I, eine I gestrichen) r° wiederum Zeichnungen von Reliefs
  • LXXIII: anm. "in porticu Ant.° Bubali" (=> Datierung?)
  • C r° (= 109) Darstellung der Inschrift samt Stein => Korrektur der falsch und irreführend wiedergegebenen Inschriften
  • CIII v°: langer Kommentar von älterer Hand (?) mit Wiedergabe der Originalinschrift samt Stein
  • Wenn Matal dieses Expl. gesehen haben sollte (oder mit Colucci nur darüber gesprochen), so könnte dies eine der Quellen sein, aus denen er seine Methode, Inschriften exakt wieder zu geben, übernommen hat.