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Frühe Unternehmungen dieser Art sind nur ausschnitthaft belegt – etwa Donatellos und Brunelleschis Romreise um 1403, um die antike Architektur zu studieren, auszugraben, zu vermessen und zu zeichnen.[Fn 6] Der Architekt Francesco di Giorgio strebte eine grafische Rekonstruktion des antiken Roms an, die er im Anhang seines Architekturtraktats ankündigte und von der einige Bauaufnahmen und Rekonstruktionszeichnungen überliefert sind.[Fn 7]

Ein ähnliches Unterfangen stellte der sogenannte Romplan Raffaels für Leo X. dar. Als dessen geplante Einleitung wird der berühmte Brief Raffaels und Baldassare Castigliones angesehen, in dem es heißt: »Essendomi adonque comandato da Vostra Santitate ch’io pongha in dissegno Roma anticha, per quanto conoscere si pò da quello che hoggi dì si vede [...]«.[Fn 8] Raffaels früher Tod beendete das Unternehmen vorzeitig; sein Konzept lebte jedoch in einem vergleichsweise ambitionierten Projekt der Gelehrten und Künstler der sogenannten Vitruvianischen Akademie weiter, die in den 1540er Jahren am Hof Pauls III. ein umfangreiches antiquarisches Buchprojekt planten.[Fn 9]

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Fn 9: Arnold Nesselrath: Raphael's archaeological method, in: Raffaello a Roma: il convegno del 1983, Rom 1986, S. 357–371; hier S.  365