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Raffaels und Castigliones Brief ist zu entnehmen, dass die Einteilung der Monumente in Regionen nach dem Katalog des Publius Victor erfolgen sollte und dass Raffael die Bauten, wo nötig, ergraben, exakt vermessen, in ihren Grund- und Aufrissen aufnehmen und aus der Gegenüberstellung antiker Quellen, insbesondere Vitruvs, auch rekonstruieren wollte.[Fn 17] In der Endfassung sollte demnach ein Buch mit einem fortlaufenden Text entstehen,

Kommentar: Das lässt sich m.E. nicht mit dieser Klarheit aus den zitierten oder sonstwie bekannten Angaben entnehmen…

das systematisch unter topografischen Gesichtspunkten gegliedert sein und Illustrationen aller Gebäude, aber auch Pläne der Stadt bzw. der Region (»il sito«) enthalten sollte.

Kommentar: Unter "situ" würde ich hier weder die Stadt noch die Region, sondern den spezifischen Ort des Bauwerks mitsamt vielleicht der näheren Umgebung verstehen, so dass man es leicht lokalisieren könnte. Die gesamte Region hierzu wieder zu geben, erscheint eigentlich nicht erforderlich.

Damit scheint das Werk für das Publikationsprojekt der Vitruvianischen Akademie methodisch vorbildlich gewesen zu sein, die gleichfalls auf die Ver- [Forts. S. 227]

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Fn 17: Ebd., S. 505–509; 520. Der Verweis auf den Regionenkatalog des Publius Victor ist nur in der Redaktion des Briefes aus der Bayerischen Staatsbibliothek München, inv. Ms Ital. 37b (1035/2) zu lesen. Zum Verhältnis der drei bekannten Versionen des Briefes untereinander ebd. [= Seharman 2003], S. 527–543. Zu Raffaels archäologischer Vorgehensweise vgl. Nesselrath 1986 (Anm. 9).