Blatt 26
Colosseum
[Egger 1903] S. 21: "Unbekannter Franzose (K. d. A. D.), XVI. Jahrh.: H. 42’4, Br. 56’8; Feder; WZ: Kreis mit Armbrust"
Anmerkungen:
- Technik / Material: -freihändig über Bleistift
- Eigenheiten der Hand: p mit j-förmigem Abstrich, 3 wie altdeutsches z, 1 als i, 8 oben flach = MdAD, Federstrich eher kratzig und hart, nicht sehr lockerer Strich;
- Papier fast kartonartig fest,
- WZ Armbrust im Kreis
- am rechten Blattrand (recto in der Auflegung = "in" der Arena): Falzspuren und Heftlöcher, aber nur in der oberen Blatthälfte => vermutlich war das Blatt also in der Mitte gefaltet (verschmutzter Falz deutlich sichtbar) und dann im Querformat eingebunden.
- linker Blattrand wirkt verschmutzt, dabei handelt es sich aber offensichtlich um den durchschlagenden Klebstoff, mit dem das Blatt am Papierstreifen befestigt ist, mit dem es am Karton befestigt wurde.
recto
[Egger 1903] S. 21: "1) Grundriss des zweiten Stockwerks (Quadrant). Kopie nach Anon. Destailleur n. 15 (22)."
Anmerkungen:
- KdAD
- 26r entspricht HDZ 4151,15r.
- Der Kopist vergisst am ersten Pfeiler links unten ein Maß und überträgt ein zweites von dort auf den nächsten Pfeiler. Das spricht wiederum für eine Abhängigkeit Berlin => Wien. Ausserdem fehlt im Wiener Blatt die in Berlin mit Graphit angedeutete Längsachse des Bauwerks.
- Die abweichende Bemaßung der – von links – ersten drei äußeren Pfeilerbreiten lässt eine eindeutige Abhängigkeit nicht sicher zuschreiben.
- Weitere Maße, die in Berlin zu fehlen scheinen (besonders zur lichten Weite des zweiten, inneren Umgangs) erweisen sich als verdoppelte Maße oder als Maße, die der Berliner Zeichner an einem nahe gelegenen Joch eingetragen hat. Auch hier ist also eher von einem Fehler des Wiender "Kopisten" auszugehen, als dass eine Abhängigkeit Wien => Berlin dadurch nahegelegt würde.