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Blatt 44

Septimius-Severus-Bogen

[Egger 1903] S. 23–24, n. 44: "Unbekannter Franzose (K. d. A. D.), XVI. Jahrh.: H. 43.9, Br. 29.4; Feder; WZ: O. Für n. 42-44 sind die Blätter n. 55 (43-51) und 56 (57-60) des Anon. Destailleur maßgebend."

Heftlöcher am oberen Rand (aus Sicht des Zeichners: unterer Rand) = wieder "Querformat-Bindung"

recto

[Egger 1903] S. 23-24, n. 44: "1) Aufriß des Deckgesimses der Attika 2) Dgl. der Archivolte des Hauptbogens. 3) Dgl. des Gebälkes. 4) Dgl. des Fußgesimses der Attika. 5) Skizze der Schlußsteinkonsole des Hauptbogens."

  • entspricht HDZ 4151, 55r, linke Blatthälfte
  • Auffällig ist, dass die Agraffenfigur des Schlusssteins, vermutlich Mars darstellend, den Kopf beim AD nach ihrer linken, beim KdAD aber nach ihrer rechten Seite gewendet hat. Entweder ist dies auf das Fehlen des Kopfes bereits zum Zeitpunkt der Anfertigung der Aufnahmen zurück zu führen, wofür die für eine Antike eher untypische Gestaltung beim KdAD und die – im Vergleich zum Körper – auffällig geringe Größe beim AD sprechen könnten = d.h. beide haben das Original nicht (mehr) gesehen und daher ergänzt. Allerdings ergänzt der KdAD auch den linken Arm, den der AD abgebrochen zeigt, wohingegen der AD wiederum die auf der linken Schulter sitzende Figur andeutet, die beim KdAD nicht mehr als solche zu identifizieren ist.
  • Das neben die Agraffendarstellung eingezwängte Profil weckt wiederum Zweifel, ob der KdAD wirklich das Blatt des AD als Vorlage benutzt und sich bei der Aufteilung so auffällig vertan haben sollte … 
  • Dafür spricht auch die 'Kollision' des links wiedergegebenen Gesimsprofils mit der Agraffenzeichnung bei den Lotmaßen der ersteren (beim KdAD). D.h., es dürfte nahezu auszuschließen sein, dass dem KdAD die besser geordnete Zeichnung des AD vorgelegen haben dürfte, dass die Zeichner also wohl parallel an ihren Blättern gearbeitet haben. Eher wäre dann vielleicht in diesem Fall eine umgekehrte Abhängigkeit KdAD => AD anzunehmen sein, wobei der AD dann offensichtliche Fehler des KdAD stillschweigend (und also wohl auch unter persönlicher Kenntnis des Monuments) korrigiert hätte. [?]
 

verso

[Egger 1903] S. 24, n. 44: "Rücks.: 6) Ansicht und Profil der Kassetten des Hauptbogens. 7) Dgl. der seitlichen Bögen. 8) Aufriß des Kämpfergesimses des Hauptbogen. 9) Ansicht und Profil der Kassetten der Verbindungsbögen. 10) Aufriß des Kämpfergesimses der seitlichen Bögen. 11) Profil des über den seitlichen Bögen durchlaufenden Kordongesimses. 12) Aufriß der Archivolte der Verbindungsbögen. 13) Dgl. der Archivolte der seitlichen Bögen"

  • entspricht HDZ 4151, 55v, linke Hälfte
  • Der KdAD zeigt in der Kassettierung rechts oben im Feld "G" deutlich mehr Maße als der AD; diese finden sich auch nicht in den anderen Kassetten daneben, d.h., der KdAD kann die Zeichnung des AD nicht als Vorlage benutzt haben. Eher wäre wiederum aufgrund der saubereren, sorgfältigeren Darstellung zu vermuten, dass die Zeichnung des AD vielleicht von der des KdAD abhängig ist.
  • Aus demselben Grund ließe sich die bessere Lesbarkeit der Darstellung der Kassette "H" erklären, die vom AD "entzerrt" wurde, indem er das Profil neben der zweiten Kassette eigens darstellt, während der KdAD es in diesse hinein zeichnete.
  • Auch die anderen Detailzeichnungen lassen bei AD eher die Vermutung aufkommen, dass sie 'Reinzeichnungen' nach der Vorlage des KdAD sein könnten (jedenfalls eher als umgekehrt), da sie sich durch eine größere Systematik und Klarheit auszeichnen.
  • Dass die Graphitskizze einer nackten Mànnerfigur (evtl. ein Jesus am Kreuz?) beim KdAD völlig fehlt, verwundert nicht, da sie offensichtlich nicht zum Bauwerk gehört und daher gar nicht vom KdAD gezeichnet wurde. Statt dessen dürfte der AD hier ein bereits mit dieser figürlichen Darstellung begonnenes Blatt neu verwendet haben, wofür auch der Umstand spricht, dass die Federzeichnungen mit den Bauwerkdetails diese Skizze überdecken.