Blatt 27
Colosseum
[Egger 1903] S. 21, n. 27: "Unbekannter Franzose (K. d. A. D.), XVI. Jahrh.: / H. 56’5, Br. 42’0; Feder; WZ: Kreis mit Armbrust"
Anmerkungen
- viele Verweisbuchstaben;
- recto:„let pettis soub les arc gra(n)s de treuentin / quy font deulx pettis soubz une gra(n)t“.
- recto und verso sind zumindest im Bereich der zwei äusseren Achsen deckungsgleich, also wohl durchgepaust?
- Da das Blatt allseitig beschnitten ist, fehlen Hfetlöcher
recto
- [Egger 1903] S. 21, n. 27: "1) Querschnitt, seitwärts der kleinen Achse durch die Treppenanlage geführt 2) Profil der Sitzstufen. Kopien nach Anon. Destailleur n. 17 (18)."
- entspricht HDZ 4151,17v.
- Die Berliner Zeichnung weist in der oberen linken Ecke zwei schräg geschriebene Maßangaben auf, die sich keiner der Teilzeichnungen zuweisen lassen. Sie fehlen (daher?) auf dem Wiener Blatt.
- Die Maßangabe für die Sockelhöhe der obersten, um 90° nach rechts gedrehten Schnittzeichnung ist in Wien vorhanden, jedoch durch Beschneidung nur fragmentarisch erhalten.
- Alle anderen Maßangaben und sonstigen Einträge stimmen mit dem Berliner Blatt überein, so dass sich eine direkte Abhängigkeit nicht festlegen überzeugend lässt. Immerhin gibt es jedoch Unsicherheiten (z.B. in der Definition der horizontalen Maßlinie von der Oberkannte des Kämpferkapitells zur obersten Stufenebene im ersten Obergeschoss, die dem Wiener Zeichner eigentlich nicht hätte unterlaufen müssen, wenn er die sauberere des Berliner Zeichners bereits vorliegen gehabt hätte. Daher ist vielleicht eher eine Abhängigkeit der Berliner von der Wiener Zeichnung zu vermuten, wobei letztere als Aufnahme vor Ort angesehen werden könnte und erstere dann als bereinigte Kopie derselben. Dafür könnte auch sprechen, dass einige Maße im Berliner Blatt sehr klein und fein geschrieben sind, was auf mehr Zeit und Sorgfalt hindeutet.
verso
- [Egger 1903] S. 21, n. 27: "Rücks.: 3) Querschnitt, geführt durch die kleine Achse (nördlicher Haupteingang). 4) Profil der Verdachung einer Türe in der Stützmauer des dritten Maenianum. Kopien nach Anon. Destailleur n. 17 (19)."
- In der Maßskizze "Q" des Gesimses fehlt das dritte der Vertikalmaße aus HDZ 4151,17r: "o3 ø9", welches dort allerdings im Vergleich zu vierten "o3 øII" als länger eingetragen ist, obwohl "ii" eigentlich als "11" zu deuten sein und damit das vierte Maß länger sein müsste. Eventuell ist das Fehlen dieses Maßes also kein Versehen des Kopisten, sondern eine Korrektur gegenüber der Berliner Vorlage? Die sonstigen Maßangaben stimmen überein.
- Der Kopist zeichnet in der ersten Nische unter "Q", die zugleich im Schnitt wiedergegeben ist, das Maß "p12 o4 ø3" als lichte Höhe dieser Nische ein was sich dem im Schnitt wiedergebenen Maß für denselben Meßwert ("p10") widerspricht, ohne diesen Fehler zu bemerken. In der Berliner Vorlage 17r erkennt man eine horizontale, gestrichelte Linie, durch die deutlich wird, dass sich das Maß "p12…" auf die Oberkante des Kämpfergesimes der den oberen Doppelumgang trennenden Pfeiler bezieht.
- Der Kopist deutet am unteren Blattrand rechts zwar in einer (beschnittenen Skizze) ebenso wie der Berliner Zeichner die Wasserleitung an, jedoch fehlt diese dann unterhalb der Hauptzeichnung. Entweder hat der Wiener Zeichner also diese Skizze vergessen zu kopieren oder der Berliner Zeichner hat sie später ergänzt, worauf auch die andersfarbige Tinte (grau statt braun) hindeuten könnte. Hier ist aber nur "condutte" angegeben: entweder, weil das Blatt ungünstig beschnitten wurde, oder weil dem Zeichern die Angabe genügte bzw. dem AD mehr Informationen zur Verfügung standen?
- Ausserdem vergisst der Kopist die Breite der obersten Treppenstufe am Ende der Treppe anzugeben, die vom Erd- ins erste Obergeschoss führt: HDZ 4151, 17r: "p2"