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Blatt 42

Septimius-Severus-Bogen

[Egger 1903] S. 23: Nr. 42: "Unbekannter Franzose (K. d. A. D.), XVI. Jahrh.: H. 43’7, Br. 28’9; Feder; WZ: Kreis mit Armbrust. – Für n. 42–44 sind die Blätter n. 55 (43–51) und 56 (57–60) des Anon. Destailleur maßgebend."

Anmerkungen

  • KdAD
  • Blatt war am linken Rand, also in geheftet, also im Querformat gebunden
 

recto

  • [Egger 1903] S. 23, n. 42: "1) Aufriss der Front („Archo di septimio“). 2) Dgl. der Schmalseite."
  • Dieses halbe Folio-Blatt entspricht der rechten Hälfte des Berliner Blattes HDZ 4151, 55r, das vollständig als Folio erhalten ist. (Das Pendant zur ergänzenden linken Berliner Blatthälfte ist in AZ Rom Blatt 44r.)
  • Auf dem Wiener Blatt erscheint die Bezeichnung "archo di septimio", die der Berliner Zeichner zwischen den beiden Hauptzeichnungen notiert hat, in der Attica-Zone des Teilaufrisses.
  • Außerdem fehlt auf dem Wiener Blatt die (nicht eindeutig zuzuordnende) Maßangabe "p1 o9 ø6", die beim Berliner Zeichner rechts neben der Attika erscheint. Sie dürfte dort nicht als besser Lesbare Ergänzung für die Höhe der obersten Gebäudekante zu verstehen sein, weil diese 2x mit "p1 o9 ø5" angegeben ist und der Kopist ebenso dieses Maß wiederholt. Bei beiden Zeichnern erscheint dasselbe Maß als Tiefe des Sockels für die der Attika am Rand vorgelagerten Pilaster – doch erklärt dies nicht den relativ großen Abstand zur Maßzahl am Blattrand, der deren Zuordnung praktisch unmöglich macht. Vielleicht wurde sie deshalb (und nicht aus Versehen) vom Kopisten weggelassen.
  • Weiterhin hat der Wiener Zeichner die Bezeichnung des Schlusssteins "Q" am perspektivisch sichtbaren Durchgang vom Haupt- zum linken Seitendurchgang des Bogens nicht übernommen.

 

verso

  • [Egger 1903] S. 23, n. 42: "Rücks.: 3) Aufriss, Schnitt und Grundriss des Säulenkapitells. 4) Dgl. des Pilasterkapitells."
  • Diese Seite entspricht der rechten Hälfte des Verson von HDZ 4151, 55
  • Auffällig ist, dass der Kopist einige Teilbereiche, die in Berlin nur in Graphit und ohne Maße angegeben sind, mit Feder ausgeführt hat.
  • Am Pilasterkapitellgrundriss links unten fehlt das Maß für den lichten Abstand der Volute von der Rückwand. (HDZ 4151, 55v: "o8 ø6").
  • Ebenfalls fehlt im Wiener Blatt die am rechten Blattrand des Berliner Blattes erscheinende Volute. Da sie keine Maßangaben enthält, war sie für den Wiener Zeichner vermutlich nicht von Interesse, zumal ihre Funktion und Zuordnung in der 'Vorlage' auch nicht erkennbar ist.
  • Ansonsten sind offenbar alle Maßangaben und Details vollständing übernommen worden bzw. zwischen beiden Blättern identlsch.
  • Es scheint erstaunlich (nicht nur hier, sondern auch an vielen anderen vergleichbaren Blättern), dass der "Kopist" beim Kopieren weniger sorgfältig in der Blattaufteilung vorgeht als der Berliner Anonymus: Wenn dem Kopisten das Berliner Blatt vorgelegen hätte, hätte er doch eigentlich sorgfältiger vorgehen und sauberer zeichnen können? Stattdessen benötigt auch er Graphitvorzeichnungen, und seine Unterteilung des Blattes sowie die Anordnung der Einzelzeichnungen ist sogar oft flüchtiger als die des Berliner Anonymus.  Natürlich kann das auf unterschiedliche 'Temperamente' der Zeichner deuten – es könnte aber auch ein Hinweis darauf sein, dass auch diese Blätter des "Kopisten" zeitgleich vor Ort entstanden und daher keine Zeit für größere Sorgfalt gewesen wäre.