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Blatt 64

Gebälk vom Hadrians-Tempel

[Egger 1903] S. 27, n. 64: "Unbekannter Italiener, XVII. Jahrh.: H. 41.2, Br. 25.7, Feder (Rückseite in Feder, braun laviert); WZ: Kreis mit Adler, darüber dreizackige Krone."

Beischriften:

  • "Nel tempio di marte a piazza di Pietra" / von späterer Hand am oberen Blattrand
  • "Questo fregio pende in fuori una | delle otto parti della hea altezza" / im Polsterfries des Gebälks

Anmerkung:

  • Blatt ist mit Verso nach oben im Passepartout aufgelegt.
  • Es handelt sich um das Gebälk des Hadrianeums, das heute aber anstelle der Konsolen einen Zahnschnitt aufweist.
  • Masse in p (palmi / piede) im Architrav und b (= Braccia?) im Fries
  • Ein klarer Grund, warum Egger die Zeichnung ins 17. Jh. datiert, ist hier nicht auszumachen: Die Beischriften dürften von einer anderen, evtl. sogar deutlich spätere Hand stammen. 
  • Neben der Hauptzeichnung gibt es noch eine Vorzeichnung desselben Gebälks in Graphit, in der alle waagerechten, parallelen Linien mit Lineal ausgeführt sind. Es scheint nicht erkennbar, warum der Zeichner hier mit dem Gebälk begann, denn es musste abzusehen sein, dass der Platz nach unten nicht bzw. nur sehr knapp reichen würde. Jedenfalls scheinen auch die Abstände der obersten Linien (also des Gesimses) zu gering zu sein – vielleicht war das der Grund für den Neubeginn. Zumindest erscheint es vor diesem Hintergrund als nicht sehr wahrscheinlich, dass dem Zeichner eine klare Vorlage zur Verfügung gestanden hätte, denn dann wäre der Fehler kaum zu erklären.
  • Ergo: Es ist nicht auszuschliessen, dass das Blatt aus dem CDD-Umkreis stammt, aber später von einem anderen beschriftet wurde.
  • Rect und Versu unterscheiden sich hinsichtlich der Hände zudem so deutlich, dass hier kaum von demselben Zeichner auszugehen sein dürfte.