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Maxentius- bzw. Konstantins-Basilica

[Egger 1903] S. 25, n. 55: "1) Grundriss, „plante ..... de tenpleon passis“, mit besonders sorgfältiger Kotierung der östlichen Vorhalle und der nördlichen Apsis. Kopie nach Anon. Destailleur n. 11 (1)"

Anmerkungen: 

  • Hand: KdAD.

Beischriften:

  • "plante […] de tenpleon passis" / am oberen Blattrand, rechts, beschädigt
  • Beischrift zur Nische der Vorhalle in Abweichung zum HdZ 4151, Bl. 11r: „li coesto muro | e fatto asaiý | di poy lo edi ficio“. Hier wird auch deutlich, worauf sich die Angabe bezieht: Durch eine dünne Linie ist die Aussenwand der Vorhalle mit Rundnischen angedeutet. Der AD hat an dieser Stelle statt "muro" nur "nice", beides läuft aber auf dasselbe hinaus, nämlich dass diese Wand mit ihren Nischen nach Auffassung der Zeichner erst nachträglich angefügt wurde. – Das wäre ein erstaunliches Beispiel für die Genauigkeit der Beobachtungen, die also schon in der Lage war, historische Bauphasen schon zu unterscheiden. [!]
  • Das Blatt zeigt ausserdem zwischen den Säulen an der Außenwand der Vorhalle zweimal die Notiz „auuerte / dellantique“], die beim AD fehlt: Während der rechte Durchgang als vorhanden erkennbar ist, sind die Begrenzungen gestrichelt gezeichnet, deuten also wohl an, dass der Durchgang nicht offen und nach Meinung des Zeichners erst später geschlossen worden ist, während die Durchgänge selbst noch als antik angesehen wurden.
  • Bemerkenswert ist weiterhin, dass vor der Aussenwand der Vorhalle Säulen stehen, die beim AD als mit der Wand verbunden, beim KdAD als freistehend eingetragen sind. Da Maßangaben jedoch fehlen, dürfte ihre Reste nicht mehr sichtbar gewesen und ihre Einzeichnung hier also als eigene Rekonstruktion der Zeichner anzusehen sein.
  • Ein weiteres interessantes Detail stellen die Maßangaben des rechten Pfeilers im Haupteigang dar: Während des Gesamtbreite mit "p7 o7" angegeben ist, kennzeichnen die darunter etwas gedrängt notierten Maße "p3 o6", "o7" und "p3 o6" anscheinend die Auflagepunkte der hier endenden Kreuzgrate! Eine erstaunliche Genauigkeit der Beobachtung! Die Graphit-Skizze auf HDZ 4151, 11v zeigt, wie diese Auflagen wohl ausgesehen haben könnten: Danach würde es sich korrekterweise eigentlich um ein Tonnengewölbe mit tief eingeschnittenen Stichkappen handeln, welche sich im Scheitel wie bei einem Kreuzgratgewölbe treffen, aber sich an den Fusspunkten nicht berühren.
  • Auffällig ist, dass beide Zeichnungen so eng in das Blatt eingepasst sind, dass die Aussenlinie der seitlichen Apsis vom Blattrand überschnitten wird.
  • Der KdAD gibt das Maß für die Tiefe des Seitenschiffes ("p47 o5 ø4*) im vorderen Rechteckraum nicht an, vermutlich, weil diese Angabe redundant erschien.