Sie sind hier: Startseite / Quellen / Wien / Albertina / AZ Rom / 55 / verso

verso

Maxentius- bzw. Konstantins-Basilica

[Egger 1903] S. 25, n. 55: "Rücks.: 2) Aufriss des durchlaufenden Gebälkes der Seitenschiffe. 3) Dgl. des Gebälkes über den Mittelschiffsäulen. 4) Skizze eines Kapitelles der Mittelschiffsäulen und des darüber befindlichen Gebälkstückes („chornicio de tenpleon passis“). 5) Grundriss und Profil einer Kassette von 3). Kopien nach Anon. Destailleur n. 12 (4)"

Anmerkungen

  • entspricht HDZ 4151, 12r, rechte Blatthälfte (sowie im Gebälkprofil auch der linken)
  • Bemerkenswerterweise macht der KdAD denselben Fehler wie der AD, indem er das Blatt links oben mit dem Profil des Hauptgebälkes inklusive Graphitzeichnung (!) beginnt, dieses aber – im Unterschied zum AD – als Reinzeichnung anlegte, bevor er realisierte, dass er nicht alle notwendigen Massangaben in diese Zeichnung würde eintragen können. Darum wiederholt er das Gebälk rechts unterhalb daneben inklusive der bereits in der ersten Zeichnung enthaltenen Maße, vor allem Lotmaße des Gesimses.
  • Eine auffällige Abweichung zum AD stellt die kleine Skizze zum Zahnschnitt dar (gekennzeichnet mit einem "P"), welche das Vorkragen des Zahnschnitts gegenüber dem darunter liegenden Eierstab festhält ("o2 ø4"). Beim AD ist dieses in die Hauptzeichnung integriert.
  • Die Zeichnungen zu den Kassetten (Profil und Untersicht) erscheinen beim KdAD freihändig, aber relativ sorgfältig in der rechten unteren Ecke, beim AD rechts oben und eher skizzenhaft. Dort fügt der AD auch die Notiz *templum pasis" an, die beim KdAD so fehlt.
  • Statt dessen zeigt der KdAD oben rechts eine Skizze der Gebälksituation über dem Säulenkapitell und bezeichnet diese als "chornicio | de tenpleon | passis". Dieses wie auch die doppelte Gebälkdarstellung lassen nur den Schluss zu, dass keines der beiden Blätter eine direkte Kopie des anderen ist, sie also parallel entstanden sein müssen. Selbst wenn man nicht annimmt, dass sich die Vorlage für diese Skizze auf einem verlorenen Blatt des AD befunden haben könnte, so erklärt dies noch nicht die Wiederholung des Fehlers bei der Wiedergabe des Gebälkprofils. Hierfür (also die Verdoppelung des Profils allein) könnte man annehmen, dass der KdAD erst die linke Hälfte des AD-Blattes als "Reinzeichnung" angefangen hatte zu kopieren, dann aber erkannte, dass das vollständige Gebälk auf der rechten Blatthälfte dargestellt ist und zugleich in seiner ersten Zeichnung nicht genug Platz für die vielen Maßangaben war. Aber dies würde dann noch nicht die anscheinend vorlagenlose Kämpferskizze erklären – so dass wohl doch nur die Schlussfolgerung bleibt, beide Zeichnungen wären parallel entstanden, und zwar – wegen der Eigenheiten der AD-Zeichnung: vermutlich während der Vermessung vor Ort.
  • Zudem hätte der 'Kopist' anscheinend die kelchförmigen Bestandteile der Kapitellornamentik vergessen …