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Blatt 12

Maxentius- bzw. Konstantins-Basilika / St. Peter

Zusammenfassung

Das Blatt ist hinsichtlich beider hier dargestellter Bauten von großem Interesse: Für die Maxentius-Basilika übermittelt es eine Vielzahl von Detailmaßen zur Hauptordnung des Innenraums, die sich heute so sicherlich nicht mehr rekonstruieren ließen. Daneben ist die Zeichnung mit Blick auf den Codex Destailleur D vor allem als Zeugnis für eine offensichtlich direkt vor Ort entstandene Bauaufnahme interessant, hierdurch die gelegentlich in der Forschung vertretene Auffassung widerlegend, der Codex bestünde (ausschließlich) aus Kopien. Außerdem lässt die stilistische Nähe zu anderen Zeichnungen des vorliegenden Codex’ den Schluss zu, für diese die gleiche Nähe zum eigentlichen Vermessungsprozess anzunehmen.

Die Darstellungen zur Dorica von St. Peter auf dem Verso sind die einzigen, die sich strikt an den Modellmaßstab halten und vermutlich gerade deshalb – dies wird in der unten stehenden Analyse herausgearbeitet – nicht beendet wurden: Der Maßstab von 1 : 30 war offensichtlich zur lesbaren Wiedergabe aller Maße nicht ausreichend.

Trotz der Unterschiede in der zeichnerischen Ausführung (ohne Lineal auf dem Recto, fast ausschließlich mit Lineal auf dem Verso) scheinen beide Zeichnungsgruppen ungefähr gleichzeitig entstanden zu sein, wofür Federstärke, Tintenfarbe sowie Schreibgestus der Hand sprechen.

 

Allgemeines

AUFBEWAHRUNGKasten HDZ 3840; Mappe [3] = Bl.11, 12 : Basilica des Constantin
PROVENIENZ: Sammlung Hippolyte Destailleur
FRüHERE INVENTARNUMMER DER KUNSTBIBLIOTHEK: „A 376,2“ [?, S. 1]
URSPRüNGLICHER FOLIO- BAND: Bd. II,2–4 [?, S. 6]
ZAHL DER BLäTTER IM URSPRüNGLICHEN FOLIO-BAND: 2 [?, S. 1]
NUMERIERUNG(ENDURCH VORBESITZER:
3.“ / Recto: linke untere Blattecke, 90° links
4.“ / Recto: linke obere Blattecke, 90° links
pag. 2.“ / Verso: rechte untere Blattecke, am rechten Blattrand, 90° nach rechts gedreht; vermutlich spätere Hand (des 18. oder 19. Jahrhunderts?)

 

Technische Beschreibung

 

FORMATFolio
ABMESSUNGEN: 578 mm × 423 mm
PAPIERQUALITäT: mittlere Festigkeit, hell
GITTERABSTäNDE: 57 mm am Wz. / 38 mm neben dem Wz.
WASSERZEICHEN: schlanker, sechsstrahliger Stern im Kreis
PAPIERSORTE[wird nach Fertigstellung des Katalogs der Papiere ergänzt]
HEFTLöCHER: am Mittelpfalz, doppelt
ZUSTAND: Das Folio-Blatt wurde schon vom Zeichner, dem Anonymus Destailleur, vor Beginn seiner Arbeit mittig gefaltet, worauf die Teilzeichnungen dann deutlich Rücksicht nehmen. Es ist allseits beschnitten, befindet sich in einem sehr guten Erhaltungszustand und ist kaum verschmutzt. Eine etwas stärkere allgemeine Verschmutzung weist nur die untere Blatthälfte des Verso auf, so dass man annehmen kann, dies sei die Außenseite einer Lage gewesen. Der Zeichner hatte das Blatt bei der Arbeit im Querformat vor sich, bzw. die jeweiligen Halbblätter entsprechend im Hochformat: Alle Zeichungen sind um 90° nach links (Recto) bzw. rechts (Verso) orientiert, d. h. der jetzige rechte Blattrand war während der Arbeit an den Zeichnungen der untere Rand. Die obere linke Ecke ist durch eine moderne Restaurierung ergänzt.

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