Blatt 87: St. Peter: Turmgrundrisse

Zusammenfassung

Die weitestgehend sehr sauber und sorgfältig sowie mit großer Ökonomie ausgeführten Maßzeichnungen des Recto beruhen mit großer Wahrscheinlichkeit auf (fremden) Vorzeichnungen. In ihrer Konsequenz und sparsamen, aber informationsreichen Ausführung stellen sie Musterbeispiele für das Sangallo entwickelte Abstraktionsniveau der Architekturzeichnung dar. Trotzdem erweisen sie sich bei genauerer Betrachtung als nicht maßstabs- bzw. proportionsgerecht. Das Fehlen von Maßangaben für die obersten Geschosse ist vor allem darauf zurück zu führen, dass der Zeichner die meisten dieser Maßangaben in seinen Skizzen auf dem Verso nachtrug. Die Binnengestaltung des Turms (Wandstärke, fehlende Treppenanlage) ist inkonsistent, obwohl die Angabe von Maßen für die inneren Fensteröffnungen sowie die Wandstärken darauf schließen lassen, dass hier keine Offenheit für beliebige Lösungen bestand.

 

Allgemeines

AUFBEWAHRUNGKasten: HDZ 3840a [im Passepartout]
PROVENIENZ: Sammlung Hippolyte Destailleur
FRüHERE INVENTARNUMMER DER KUNSTBIBLIOTHEK: „A 375,22“ [?, S. 4]
URSPRüNGLICHER FOLIO- BAND: Bd. I,18–19 [?, S. 6]
ZAHL DER BLäTTER IM URSPRüNGLICHEN FOLIO-BAND: 2 [?, S. 4]
NUMERIERUNGEN DURCH VORBESITZER:
18“ / Recto: linke obere Blattecke
19“ / Recto: mittig am oberen Rand der rechten Blatthälfte

 

Technische Beschreibung

 

FORMATFolio
ABMESSUNGEN: 430 mm × 560 mm
PAPIERQUALITäT: hell, mittlere Festigkeit
GITTERABSTäNDE52 mm am Wz. / 44 mm neben dem Wz.
WASSERZEICHEN: Leiter im gezackten Schild mit Kreuz darüber
PAPIER[noch zu ergänzen]
HEFTLöCHER: Es sind keine Heftlöcher zu erkennen; möglicherweise befanden sie sich jedoch im abgerissenen rechten Rand.
ZUSTAND: Das Blatt wurde ursprünglich mittig zweimal gefaltet, am linken Falz weist des auch die stärksten Verschmutzungen auf. Am rechten Rand wurde ein breiterer Streifen Papiers abgerissen und modern ca. 4 cm breit ergänzt. Dort ist auch die Zeichnung selbst von den Beschädigungen betroffen, wenn anscheinend auch nur unwesentlich. Auch der obere Rand wurde mit einem ca. 1 cm breiten Streifen ergänzt. Das Blatt weist eine unregelmäßige Verfärbung auf, die wohl z. T. auf Feuchtigkeit zurückzuführen ist.

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