Blatt 14: Colosseum: Grundriss des Erdgeschosses
Zusammenfassung
Der Grundriss eines Quadranten fällt nicht nur durch seine vielen Maßangaben auf, sondern vor allem durch die ungewöhnliche Vermessung der Form: Während andere Aufnahmen des Colosseums von einer mehr oder weniger regelmäßigen, geometrischen ovalen oder elliptischen Form ausgehen, scheint dem Zeichner bewusst gewesen zu sein, dass dies am realen Bau nicht zutrifft: Und so hat er nicht einen Idealgrundriss gezeichnet, in den dann die üblichen Maße hätten eingetragen werden können, sondern hat die Längsachse des Colosseums vermessen und von einzelnen, definierten Punkten aus die Abstände der umlaufenden Gebäudeteile. Dies ist eines der besten Beispiele für ein Interesse des Zeichners an den Bauten ‘wie sie sind’ im Unterschied zu einem idealisierenden Verständnis antiker Architektur.
Allgemeines
HEUTIGE AUFBEWAHRUNG: Kasten HDZ 3840; Mappe [5] = Bl. 14–19 : Colosseum
PROVENIENZ: Sammlung Hippolyte Destailleur
NUMERIERUNG(EN) DURCH VORBESITZER:
„24“ recto: linke obere Blattecke, 90° nach links gedreht;
FRüHERE INVENTARNUMMER DER KUNSTBIBLIOTHEK: A 377,12
URSPRüNGLICHER FOLIO- BAND: Bd. III,24 [?]
ZAHL DER BLäTTER IM URSPRüNGLICHEN FOLIO-BAND: 2
Technische Beschreibung
FORMAT: Folio
ABMESSUNGEN: 560 mm × 442 mm
PAPIERQUALITäT: hell, mittlere Festigkeit;
GITTERABSTäNDE: [noch zu ergänzen]
WASSERZEICHEN: Armbrust im Kreis
PAPIERSORTE: [noch zu ergänzen]
HEFTLöCHER: keine
ZUSTAND: Das Blatt war ursprünglich zweimal mittig gefaltet, wobei am unteren Falz geringfügige Stauchungen auftreten; es befindet sich in sehr gutem Erhaltungszustand und ist lediglich am rechten Rand etwas verschmutzt, dort auf der Rückseite auch ergänzt, d. h. dieser Rand dürfte die ‘Standfläche’ des Bandes gebildet haben. Wenige, zum oberen Mittelfalz symmetrische Wurmfraßlöcher in beiden Blatthälften.
SCHREIBWEISE DER MASSANGABEN: „p9 – o8 – ø9“
HAND: AD (Zeichnung und Beischriften gleichzeitig)