Blatt 79: St. Peter: Loggia und Ostarm: Schnitt

Zusammenfassung

Die Zeichnung weist trotz ihrer offensichtlichen Skizzenhaftigkeit eine Vielzahl von Maßangaben auf, was darauf schließen lässt, dass sie vorrangig zu deren Erfassung, möglicher Weise mit Blick auf eine spätere genauere Ausarbeitung angelegt wurde. Dabei konzentrierte sich der Zeichner eindeutig auf den Loggientrakt. Die überwiegend fehlenden Angaben zum Ostarm des Hauptbaus lassen zwei mögliche Schlussfolgerungen zu: Der Zeichner konnte sich für diesen Bereich auf andere, möglicherweise eigene Darstellungen stützen und ihn somit hier vernachlässigen, oder aber für Details lagen ihm (noch) nicht genügend Informationen vor. Für beide Interpretationen lassen sich starke Indizien finden, so dass eine Entscheidung nur unter Vorbehalt zu fällen ist. Angesichts der detaillierten Planung für den Loggientrakt scheint jedoch die erste Erklärung die wahrscheinlichere zu sein.

Aufgrund der Skizzenhaftigkeit der Darstellung unterlaufen dem Zeichner einige Fehler (z. B. an den Ädikulen der Dorica im Eingang), was auf eine große Eile schließen lässt. Trotzdem zeigen einige Bereiche Details, die für die Herstellung des Modells in dieser Genauigkeit nicht erforderlich gewesen wären und daher auf die tatsächliche Bauplanung hindeuten (z. B. der Schnitt des Thermenfensters in der Apsiskalotte)

 

Allgemeines

AUFBEWAHRUNGKasten HDZ 3840a [im Passepartout]
PROVENIENZSammlung Hippolyte Destailleur
FRüHERE INVENTARNUMMER DER KUNSTBIBLIOTHEK: „A 375,16 [?, S. 4]
URSPRüNGLICHER FOLIO-BAND: Bd. I, 22 [?, S. 6]
ZAHL DER BLäTTER IM URSPRüNGLICHEN FOLIO-BAND: 2 [?, S. 4]
NUMERIERUNG DURCH VORBESITZER / POSITION:
22“ / Recto: am unteren Blattrand, links von der Blattmitte, 180°

 

Technische Beschreibung des Blattes

 

FORMATFolio
ABMESSUNGEN: 427 mm × 540 mm
PAPIERQUALITäThell, mittlere Festigkeit
GITTERABSTäNDE52 mm am Wz. / 36 mm neben dem Wz.
WASSERZEICHEN: drei Blumen im Kreis mit vierstrahligem Stern darüber
PAPIER[noch zu ergänzen]
HEFTLöCHER: am linken Rand, dieser aber am stärksten verschmutzt
ZUSTAND: Das Blatt wurde vielleicht schon vor Anfertigung der Zeichnung mittig zweimal gefaltet, da sich entlang dieses Falzes leichte Unterbrechungen der Zeichnungslinien befinden. Der rechte Rand ist unregelmäßig beschnitten; das Blatt ist in einem Passepartout durch rückseitig an allen vier Rändern aufgeklebte Papierstreifen in einem Kartonrahmen befestigt.
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p 9 11/12“ / „palmo del modello
HäNDEAD
Anmerkung: Der Schriftduktus und die Flüchtigkeit der Federzeichnung lassen die Vermutung zu, dass der Zeichner sehr hastig gearbeitet hat. Dass ihm dabei trotzdem praktisch keine Fehler – gerade auch in den Maßangaben – unterlaufen sind, spricht für seine Zuverlässigkeit.

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