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Blatt 113: St. Peter: Lehrgerüst, Säule

Zusammenfassung

Die Darstellung einer deutlich vom vorhergehenden Blatt konstruktiv abweichenden Version des Lehrgerüstes für die Einwölbung der Kreuzarme scheint sich eher auf eine Planung als auf ein tatsächlich ausgeführtes oder sogar benutztes Gerüst zu beziehen: Nicht nur die fehlenden Maße, sondern auch die in anderen Darstellungen immer wieder anzutreffende Verkeilung der Balkenenden ineinander, die hier durch aufgenagelte Metalllaschen nur äußerst notdürftig ersetzt ist und daher sicherlich längst nicht die erforderliche Stabilität gewährleisten könnte, legen eine Interpretation des Blattes als Entwurf nahe. Damit reiht sich das vorliegende Blatt in die Reihe derjenigen ein, die eine Beteiligung des Zeichners – mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich hier um den Anonymus Destailleur – sowohl am Bau- als auch am Planungsgeschehen nahe legen. Die Identifizierung der Hand kann sich allerdings mangels handschriftlicher Notizen nur auf technische Merkmale wie Federstärke, Tintenfarbe, Graphitvorzeichnung sowie die für den Anonymus typischen Unsicherheiten in der perspektivischen Darstellung stützen. Falls die hier vorgeschlagene Interpretation als vorbereitende Studie zur Erstellung eines neuen bzw. Wiederherstellung eines älteren Gerüstes zutreffen sollte, wäre das Blatt spätestens auf 1545, vor den Beginn der Einwölbungsarbeiten am Ostkreuzarm zu datieren.

 

Allgemeines

AUFBEWAHRUNGKasten HDZ 3840; Mappe [13] = Bl.76–96, 109, 112, 113: Peterskirche
PROVENIENZ: Sammlung Hippolyte Destailleur
FRüHERE INVENTARNUMMER DER KUNSTBIBLIOTHEK: „A 375,32“ [?, S. 4 + 5]
URSPRüNGLICHER FOLIO- BAND: Bd. I,8 [?, S. 6]
ZAHL DER BLäTTER IM URSPRüNGLICHEN FOLIO-BAND: 1 [?, S. 4]
NUMERIERUNG DURCH VORBESITZER: „8“ / Recto: rechte obere Blattecke, 90° rechts

 

Technische Beschreibung

FORMATHälfte eines ursprünglichen Folio-Blattes
ABMESSUNGEN: 273 mm × 419 mm
PAPIERQUALITäT: mittelfest, hell
GITTERABSTAND: 34 mm auf dem gesamten Blatt
WASSERZEICHEN: keines erkennbar
PAPIER[noch zu ergänzen]
HEFTLöCHERkeine [evtl. jedoch am unteren Rand ein einfaches];
ZUSTAND: Das Halbblatt wurde – vielleicht zur Bestimmung seiner Symmetrieachse – leicht mittig gefaltet; die Faltung kann aber nicht länger angedauert haben, da der Falz nur wenig ausgeprägt ist. Außerdem wurde es wohl nach der Anfertigung der Zeichnung allseitig beschnitten, denn deren unterer Rand endet direkt am Blattrand. Allerdings dürfte das Blatt zum Zeitpunkt der Bezeichnung nicht wesentlich größer gewesen sein, da die Zeichnung mit dem jetzigen Blattrand auch abzuschließen scheint. Da die Bleistiftskizze einer gewirtelten Säule auf dem Verso an einem ursprünglichen Heftrand zu enden scheint, wäre es denkbar, dass das Blatt nach der Anfertigung der Recto-Zeichnung eingeheftet und dann erst auf dem Verso bezeichnet wurde. Die Bezeichnung des Blattes erfolgte auf beiden Seiten im Querformat, was besonders im Falle des Recto darauf schließen lässt, dass dem Zeichner eine ähnlich große Vorlage zur Verfügung stand.

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