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NUMERIERUNG / POSITION: „4“ / linke obere Blattecke, 90° links; bezieht sich also offenbar auf das gesamte, als eine zusammenhängende Zeichnung aufgefaßte Blatt.
TECHNIK: freihändige Feder in dunklerem Braun in der oberen Blatthälfte, etwas hellerem Braun in der unteren, über teilweise deutlich abweichenden Graphitvorzeichnungen; Lineal und Zirkel nur ganz selten in den Vorzeichnungen. Nach Numerierung, Beischrift und der Ausrichtung der meisten Maßangaben zu schließen, hatte der Zeichner das Blatt um 90° nach rechts gedreht im Querformat vor sich, wobei sich der rechte Blattrand also unten befand. Die unterschiedlichen Tintenfarben lassen auf zwei zeitlich getrennte Schritte in der Aufnahme schließen.
OBERE BLATTHäLFTE: TEILGRUNDRISSE DER BüHNENSEITIGEN ANBAUTEN
13.1.1 Grundriss-Skizze der Anbauten
POSITION: am oberen Blattrand, Entfernungsangabe 180°;
Kommentar: Die flüchtige Skizze gibt nur grob schematisch die Grundrisse der Kopfbauten hinter der Bühne wieder, um die Gesamtbreite zu notieren. Dabei verfährt der Zeichner nicht sehr konsequent, da er als linken Meßpunkt die Innenwand eines Eingangs, als rechten die Außenseite des Baus nimmt. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass ihm auf der linken Seite keine erhaltenen Grundmauern zur Verfügung standen, er also nur aus Symmetriegründen auf deren Form schließen konnte. Die hier notierte Entfernungsangabe beträgt „p340 – o11 – ø11“.
13.1.2 Grundriss-Skizze zweier überwölbter Räume
POSITION: mittig am unteren Rand der oberen Blatthälfte;
BEISCHRIFT: Verweisbuchstabe „K“, 180° gedreht;
Der Buchstabe verweist offensichtlich auf die innere Partie des nebenstehenden Teilgrundrisses, wo der Buchstabe wieder erscheint, aufgrund des geringeren Maßstabes aber nicht genügend Raum zur Verfügung gestanden zu haben scheint, um alle gewünschten Informationen zu erfassen.
Kommentar: Die Skizze zeigt zwei mit Kreuzgewölben geschlossene Räume aus dem Eingangsbereich der Anbauten, ohne dass ihre Position aber genauer z. B. durch Verweisbuchstaben bezeichnet wird. Aufgrund der charakteristischen Form der Pfeiler an der Außenseite der Räume läßt sich dieser Grundriss aber mit der rechten Hälfte von [13.1.1] in Verbindung bringen, an die er sich unmittelbar anzuschließen hätte. Obwohl eine sehr große Nähe zur Maßangabe des Gesamtradius in [13.1.4] besteht, kann hier nicht tatsächlich eine Verbindung bestehen. Durch kreuzförmig die beiden Raumgrundrisse überziehende Linien deutet der Zeichner offensichtlich an, dass es sich hier um Kreuzgewölbe handeln soll.
Die durch den Verweisbuchstaben „K“ miteinander verbundenen Teilgrundrisse betreffen die Räume am Übergang der erhaltenen Säulenhalle zu den unter den Zuschauertribünen verlaufenden Gängen, wobei die „K“-Räume zum innersten, ringförmigen Gang, den der Zeichner in [13.1.4] mit „F“ bezeichnet, führen.
13.1.3 Grundriss des rechten Anbaus
POSITION: rechter unterer Quadrant der oberen Blatthälfte;
Kommentar: Grundrissaufnahme des seitlichen (nördlichen) Anbaus des Theaters mit vielen Maßen, der direkt an die Hauptzeichnung [13.1.4] in der unteren Blatthälfte anzuschließen scheint, allerdings besteht nirgends eine direkte Verbindung und die Verschiedenheit der Maßstäbe ließe diese auch nicht zu. Auffällig ist, dass der Zeichner in der Positionierung der einzelnen Pfeiler und vor allem der Säulengrundrisse deutlich von der Vorzeichnung abweicht, die in sich schon mehrere Änderungen enthält.
UNTERE BLATTHäLFTE: TEILGRUNDRISS DER SUBSTRUKTIONEN DES ZUSCHAUERRAUMS
13.1.4 Grundriss der erhaltenen Teile des Halbrunds
POSITION: gesamte untere Blatthälfte, unabhängig von den Teilzeichnungen in der oberen Blatthälfte.
BEISCHRIFTEN:
1. „notate che le coritor seignato G e laltre / F ne vano chosi et vano doue et / seignate [G = durchgestrichen] D P“ / in der rechten unteren Blattecke, 90° links;
2. „intrate grande de messe“ / am linken unteren Rand der Hauptzeichnung, ca. 130° links (dem Verlauf der Außenrundung des Theaters folgend);
3. „no[m]bre i8 [= 18] [dies vielleicht eine eigenständige Beischrift] / depuis la / grant autur / du mita“ [?] / am rechten Blattrand, ungefähr mittig, zu einem Detail der Hauptzeichnung;
4. „no[m]bre 13“ und „p haute“ / rechts unten, in einem Interkolumnium an der Fassade. Die zweite Beischrift verwendet zwar das „p“ mit einer Unterschleife, wie dies der KdAD tut, ist hier aber sicherlich vom AD geschrieben und als Abkürzung für „par“ zu verstehen;
5. „antree A“ / unten mittig in der Hauptzeichnung im Eingang, der in der Mittelachse des Baus liegt;
6. „antree“ / im zweiten Segment der Substruktionen am rechten Blattrand;
Kommentar: Der Teilgrundriss zeigt wohl nur die erhaltenen Teile des Theaterrunds (ca. drei Viertel), beruht allerdings auf weiterreichenden Vorzeichnungen mit Bleistift: vor allem die Verlängerung der Kreislinien zum kompletten Halbrund scheint dafür zu sprechen, dass der Zeichner bei der Disposition der Zeichnung grundsätzlich möglichst viele erhaltene Teile erfassen wollte. Auffällig ist daher z. B., dass im inneren Bereich eine Sektor der Grundmauern bis dicht an die Außenmauer fehlt. Durch die Anlage der Zeichnung und die Arbeitsweise ist auch hier deutlich, dass es sich um eine vor Ort entstandene Bauaufnahme und nicht eine Kopie oder gar einen Rekonstruktionsversuch handelt, wie ihn die meisten anderen Darstellungen zeigen. Der Radius des Gesamtbaus ist mit „p 224 - o6 - ø8“ angegeben. Die erheblich Abweichung zur in [13.1.1] angegebenen Gesamtbreite der bühnenseitigen Außenbauten ist auffällig und wäre zu prüfen.