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Aufnahme eines korinthischen Pfeilerkapitells

VERGLEICHBARE DARSTELLUNGEN:

Wien, Albertina, Az Rom n. 158v: Die Berliner Zeichnung zeigt nicht nur im seitlichen Bereich des Kapitells die in Graphit angedeuteten Akanthusblätter, sondern teilweise auch die Binnenstruktur der Blätter in der Kapitellansicht. Da sämtliche Maße sonst übereinstimmen, läge es daher nahe anzunehmen, dass das Wiener Blatt tatsächlich, wie Egger vermutete, eine Kopie nach dem Berliner Blatt ist. Dagegen spräche höchstens, dass der AD sich nicht notierte, um welches Kapitell es sich handelte, während der KdAD dies im Wiener Blatt tat. Dabei hat er bspw. das Lotmass für den Anlauf des Pilasterschaftes am Kapitellschnitt vergessen zu übernehmen. Die Grundrissskizze auf Az Rom n. 158r lässt vermuten, dass die von Egger für Kapitelle einer Säule und eines Pfeilers/Pilasters gehaltenen Darstellungen sich auf die zwei im Grundriss gezeigten Eckpfeiler beziehen, wofür auch spräche, dass beide (trotz ihrer unterschiedlichen Bezeichnung durch den KdAD als „cholonne“ und „pillastro“ im Grundriss mit einem Abstand von „p 169 ø5“ (also 54.902 m!) als noch bestehend angedeutet werden.

1. Korinthisches Pfeilerkapitell

 

1.1 Ansicht des korinthischen Pfeilerkapitells

POSITION: obere Blatthälfte mittig
NUMERIERUNG / POSITION: „189“ / oben, rechts von der Mitteüber der Zeichnung
TECHNIK: freihändige Feder in dunkelbrauner Tinte über Graphitvorzeichnung
HAND: AD
BEISCHRIFT(EN) / POSITION: keine
MASSANGABEN / GRUNDMASS: „p1 o7 ø4“ / piede
MASSSTAB: ca. 1 : 20
Kommentar: Aufriss des Pfeilerkapitells in Form einer Maßskizze, für die nur einige wenige ornamentale Details ausgeführt wurden, während die meisten Körperkanten nur als Umrisslinien zur Notierung von Maßangaben dargestellt sind. Dies betrifft vor allem die beiden unteren Blattreihen sowie die Abacus-Blüte, die nur als leerer, gestrichelter Kreis mit einem ungefähr konzentrischen, deutlich kleineren Innenkreis dargestellt ist. Die Darstellung ist nach links in perspektivischer Weise fortgesetzt angedeutet, wobei allerdings nur die Horizontalen des Schaftendes mit Feder nachgezogen sind, während die Blätter der Kapitellseite nur durch leichte Bleistiftumrisslinien dargestellt sind. Damit wird aber unzweifelhaft deutlich, dass es sich hierbei um ein Eckpilaster- bzw. Pfeiler- und kein Säulenkapitell handelt Im Gegensatz zu Bl. 4v ist für den Pfeilerschaft aber keine Kanellur angegeben. In Zusammenhang mit den beiden anderen Teilzeichnungen bildet auch dieses Blatt wieder die ‘klassische’ Trias aus Aufriss, Grundriss und Schnitt aus.

 

1.2 Schnitt durch die Ornamentschicht des Kapitells

POSITIONam oberen rechten Rand, rechts neben der Zeichnung [5.2.1.1]
Kommentar: Die Darstellung entspricht in Größe und Positionierung dem nebenstehenden Aufriss in [5.2.1.1]. Sie zeigt den Schnitt durch die Ornamentschicht, wobei die Platznot, in der der Zeichner bei der Notierung der Lotmaße für die Akanthusblätter am rechten Blattrand gerät, als Indiz dafür zu sehen ist, dass ihm nicht mehr Platz zur Verfügung stand, weil das Blatt zu diesem Zeitpunkt schon halbiert war.

 

1.3 Skizze des Kapitellgrundrisses

POSITIONuntere Blatthälfte;
Kommentar: Die sehr grobe, flüchtige Skizze zeigt den Grundriss des Kapitells, gibt aber keinerlei Maße; lediglich die Positionierung unterhalb des Aufrisses und der ungefähr gleiche Abbildungsmaßstab stellen die Verbindung zu dem in [5.2.1.1] und [5.2.1.2] dargestellten Kapitell her.

 

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