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Hauptgebälk des Tempels

POSITIONgesamte obere Blatthälfte, 90° nach links gedreht;

NUMERIERUNG / POSITIONvon späterer Hand in brauner Tinte: 
37.“ / linke obere Ecke, 90° links = rechts oberhalb von Teilzeichnung [1.1.1];
TECHNIKteilweise, vor allem in den Ornamenten freihändige Feder in Braun über Graphitvorzeichnungen; Lineal.
HAND: AD
BEISCHRIFTEN / POSITION
1. „templum de diuo anthonino / et faustina“ / links oberhalb der Zeichnung = linke obere Ecke des Blattes; 90° nach links gedreht;
2. „temple d’antonine et Faustine“ / oberhalb der Zeichnung; 90° nach links gedreht; Bleistift; vermutlich Hand des 19. Jhs.
MASSANGABEN / GRUNDMASSp9 – o3 – ø10 1/2“ / piede = französischer Fuß [In einigen wenigen Fällen schreibt der Zeichner die 1 als i.]
MASSSTABca. 1 : 15 
Kommentar: Die sehr sauber ausgeführte, detaillierte und offenbar vollständige Maßaufnahme des Gebälks in ‘Gebälkperspektive’, die sicherlich nicht vor Ort entstanden sein dürfte, beruht auf einer noch ausführlicheren Graphitvorzeichnung, die neben den Körperkanten und Ornamenten der Leisten auch einen nach links gewendeten Greifen in einer leichten Zeichnung recht guter Qualtität zeigt.

Neben den Maßen der Körperkanten sind auch diejenigen der Ornamente festgehalten. Die Ausführung der Ornamente selbst in Tinte lässt eine geübte Hand erkennen, was sich u. a. in den Schattierungen des Eierstabs zeigt, scheint aber z. B. nicht die figürliche Qualität des in der Graphitvorzeichnung wiedergegebenen Greifen zu erreichen, obwohl sie — nach der Ausführung der Akanthusblätter im unteren Karniesprofil des Gesimses zu urteilen — von derselben Hand stammt. Bemerkenswert ist, dass der Zeichner trotz seiner vielen Maßangaben für die Tiefe des Friesreliefs keine Maße angibt.

In der Verlängerung des Frieses über den mit Feder nachgezeichneten Teil der Darstellung hinaus erscheint eine Palmette, deren Abstand zur Mittelachse des links von dem Greifen befindlichen, nur leicht skizzierten balusterartigen Ornaments mit „p8 – o10“ angegeben ist: Damit wird offensichtlich die Länge des durch symmetrische Wiederholungen den Friesschmuck bildenden Ornamentensembles angegeben. Seine gespiegelte Fortsetzung erscheint rechts von der ausgeführten Palmette mit dem nur sehr leicht skizzierten Körper des folgenden Greifen, nun gespiegelten Greifen.

Unterhalb des Architravs, also rechts am Mittelfalz des Blattes, erscheint in einer sehr kleinen freihändig ergänzten Skizze die Bemaßung eines Vorsprungs mit zwei parallenen aber nicht gleichen Profilen, bei dem es sich — die Interpretation ist nicht ganz sicher — um einen Hinweis auf das Vorkragen des Kapitells handeln könnte.

Vergleichbare Darstellungen: Az. Wien Nr. 149, 217

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