recto: Palazzo Niccolini, Torre del Monte: Aufrisse, Details

106.1   Pal. Niccolini / Torre del Monte: Teilaufrisse, Gesimse

TECHNIKBleistift und Lineal, viele Details aber freihändig
NUMERIERUNG / POSITION:
171“ / rechter Blattrand, mittig, 90° nach rechts
172“ / rechte Blatthälfte, nahe am Falz, mittig, 90° nach rechts
173.“ / linke Blatthälfte, am rechten Rand, 90° nach rechts

LINKE BLATTHäLFTE

Vorbemerkung: Aufgrund der Vielzahl der vorhandenen und durch Verweisbuchstaben bestimmten Detailzeichnungen werden deren Verweisbuchstaben hier ausnahmsweise zur Kennzeichnung verwendet; der Buchstabe Z tritt in der Zeichnung nicht auf und bezeichnet hier deshalb die Hauptzeichnung mit dem Aufriss der Fassade. Alle Detailzeichnungen der Profile befindensich am linken Blattrand neben der Hauptzeichnung.

 

106.1.1 Hauptzeichnung: Aufriss zweier Achsen der Hoffassade1

POSITIONrechts in der linken Blatthälfte;
Kommentar: Teilaufriss der Hoffassade und Profile der Gesimse des zweigeschossigen Baues mit Wiedergabe einiger figürlicher Details, Schraffuren zur Darstellung verschatteter Zonen und vielen Verweisbuchstaben für die nebenstehenden Detailskizzen. Das Untergeschoss zeigt eine aufgesockelte dorische Pilastergliederung mit verkürztem ionisch-korinthischen Gebälk, auf dem die Sockelzone der ionischen Pilastergliederung des Obergeschosses aufsitzt.

Während das Erdgeschoss in den Interkolumnien Bogenfelder aufweist, die die Tür bzw. Nischen überfangen, zeigt das Obergeschoss hochrechteckige Fenster mit darüberliegenden Mezzaninfenstern (oder einfachen Wandfeldern), die von Ohrenrahmen gefaßt sind. Der Zweck der Zeichnung ist nicht ganz klar; möglicherweise handelt es sich um eine vorbereitende Skizze für eine später auszuführende Aufnahme, denn in die sehr klein geratenen Detailskizzen zu den Profilen kann man kaum deren Maße eintragen. Dagegen wäre vorstellbar, dass das Blatt als eine Art ‘Arbeitsanweisung’ für jemanden konzipiert wurde, der die korrekte Aufnahme aller Details anfertigen solte.

Die Detailzeichnungen zeigen jeweils im Profil ohne Maßangaben aber vermutlich in sich - jedoch nicht untereinander - weitgehend maßstabsgerecht:

  • [A] Gesims des ionischen Gebälks im Obergeschoss
  • [B] Architrav des ionischen Gebälks im Obergeschoss
  • [C] Rahmen der Mezzaninfenster des Obergeschosses
  • [D] Deckgesims der Fenster des Obergeschosses
  • [E] Sockelzone des Obergeschosses mit Pilasterbasis, durchgehendem Solbankgesims, Frieszone und Fußgesims
  • [F] verkürztes Gebälk der Erdgeschossordnung
  • [G] Kapitell der dorischen Pilaster im Erdgeschoss
  • [H] (obwohl dieser Verweisbuchstabe in der Hauptzeichnung am Schlußstein des Bogens über der Muschelnische erscheint, fehlt eine Detailzeichnung)
  • [K] Kämpfergesims der in die Pilasterordnung eingestellten Bögen im Erdgeschoss
  • [L] Deckplatte des Türsturzes im Erdgeschoss
  • [M] Türrahmen
  • [N] Basis der Pilasterordnung und Deckgesims der Sockelzone
  • [O] Fußgesims der Sockelzone

RECHTE BLATTHäLFTE:

Vorbemerkung: Diese Blatthälfte ist in gleicher Weise wie die linke in einen Teilaufriss der Fassade (am rechten Blattrand) und Skizzen zu den Profilen der Details (am linken Rand der rechten Blatthälfte = am Mittelfalz) gegliedert. Wiederum wird [Z] für die Hauptzeichnung verwendet, ansonsten die Benennung des Zeichners übernommen.
BEISCHRIFT / POSITIONin agona“ / in der Mitte dieser Blatthälfte am unteren Rand

106.1.2 Torre del Monte (Palazzo Braschi-Orsini): Aufriss

POSITIONam rechten Blattrand;
Kommentar: Die Fassade zeigt eine rustiziertes Erdgeschoss mit nicht rustiziertem Sockel, während die beiden oberen Geschosse mit jeweils aufgesockelte korinthischer [?] Pilasterordnung gegliedert sind (im Obergeschoss eventuell auch komposite Ordnung). Auffällig sind die fast über die gesamte Blatthälfte laufenden horizontalen, mit Lineal ausgeführten Linien, die darauf deuten, dass der Zeichner sich bei der Anlage des Blattes nicht ganz im klaren war, wie weit er die Fassade aufnehmen würde.

Im Erdgeschoss ist die Eckrustizierung neben der Ansicht auch im Profil wiedergegeben, so als stelle die Zeichnung die Ecke des Baus dar. Das piano nobile weist neben einer eingestellten Reihe von Bogenfenstern noch unterhalb des Gebälks Rahmen auf, die sowohl Fenster wie auch Wandfelder zu umfassen scheinen. Dabei fällt auf, dass in das Fenster eine Reihe kleiner Baluster eingezeichnet ist [!].

Das Obergeschoss zeigt zwischen den Sockeln der Säulen eine Balustrade - ist also wohl als offene Loggia zu interpretieren. Die Beischrift lokalisiert den Bau offenbar an der Piazza Navona, wo er aber nicht steht [?].

  • [A] Abschlußgesims des Obergeschosses
  • [B] Sockel der Säulenordnung des Obergeschosses mit aufsitzender Basis
  • [C] Konsolgesims [?] des piano nobile
  • [D] Rahmen der Mezzaninfenster im piano nobile
  • [E] Gesimsband, das im piano nobile oberhalb der Bogenfenster hinter der Pilasterordnung durchläuft.
  • [F] Sockel der Pilastergliederung des piano nobile mit aufsitzender Pilasterbasis
  • [G] von S-Volutenkonsolen getragenes Deckgesims der Erdgeschossfenster
  • [H] Deckprofil des Erdgeschosssockels mit „laufendem Hund“ und aufsitzende, von S-Voluten gestützte Fensterbank.

 

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