verso: Grundriss des Wasserreservoirs

21.2.1 Grundriss des Wasserreservoirs

POSITIONlinke Blatthälfte;
BEISCHRIFTEN / POSITION:
1. „conserva de aqua de li termini de traiano Lequale si ciamano voulgareme[n]te Li septe salle“ / rechts neben der Zeichnung in Zentrum der unteren Blatthälfte
2. „co[n]serva“ und „co[n]ser va de aqua“ / in der Zeichnung, am oberen Blattrand
NUMERIERUNG / POSITION: „59“ / linke untere Ecke, 90° links
TECHNIK: teilweise freihändige Feder in Braun über Graphitvorzeichnungen; Lineal
KOMMENTARDer Grundriss gibt in der unteren Blatthälfte sehr detailliert und mit vielen Maßen das Wasserreservoir der Anlage wieder, während in der oberen die Anbindung an die Umfassungsbauten dargestellt ist, die nochmals z.T. skizziert werden. Dort befinden sich in zwei weiteren sehr kleinen Räumen die Beischriften „co[n]serva“ bzw. „co[n]ser va de aqua“; dieser Räume sind möglicherweise mit jenen identisch, die über die Treppe in Teilzeichnung [21.1.2] auf dem Recto zugänglich sind.

In der Aufnahme des großen Wasserreservoirs in der unteren Blatthälfte fallen nicht nur die exakten Vermessungen der Wände auf, sondern ebenso ein System aus zwei sich diagonal kreuzenden Gruppen paralleler Bleistiftlinien, die vielleicht Wölbungsgrate anzeigen.

 

Die Bezeichnung „septe salle“ bzw. sette salle verwendet der Zeichner auch für das Wasserreservoir der Diocletians-Thermen (vgl. Bl. 49v [49.2.1]). Das hier gezeigte Reservoir der Traiansthermen weist nicht sieben, sondern neun parallel zueinander liegende und untereinander verbundenen langgestreckte Räume auf. Die parallel Benennung kann sowohl auf einer für beide Ruinen gebräuchlichen Bezeichnung beruhen, als auch auf eine Unkenntnis der genaueren Situation der Diocletiansthermen seitens des Zeichners zum Zeitpunkt der Anfertigung der vorliegenden Zeichnung hindeuten, die dann ein Indiz für eine chronologische Einordnung der beiden Zeichnungsgruppen zu den Thermenanlagen wäre. Für eine frühere Datierung der Traiansthermen-Aufnahmen könnte auch deren relative Unvollständigkeit im Vergleich mit den Aufnahmen der Diocletians- und der Caracalla-Thermen sprechen, obwohl auch hier schon ein durchaus archäologisch zu nennendes Interesse an technischen Details erkennbar wird.

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