recto: Diocletians-Thermen: Wandaufriss, Schnitt, Gesimse

NUMERIERUNG / POSITION:„29“ / linke obere Ecke;
 
LINKE BLATTHäLFTE: SCHNITT EINER NISCHE; KONSOLGESIMS

 

48.1.1 Schnittkizze einer Nische mit Muschelkalotte

POSITION: am linken Blattrand
TECHNIK: freihändige Feder in Braun über Graphitvorzeichnung
Kommentar: Die Schnittskizze der Nische ist perspektivisch angelegt und weist Schraffuren auf, die die räumliche Tiefe durch Andeutung der Verschattung darstellen. In der Wand der recht großen Nischen befinden sich weitere kleinere Nischen. Im Eingang ist im Profil ein Säule mit Gebälk und darüber befindlicher Fensteröffnung wiedergegeben. Maße fehlen vollständig. Dafür sind als interessantes Detail in die Decke der Kalotte radial verlaufenden Doppellinien eingetragen, die nur als schachtartige Öffnungen interpretiert werden können. [?]

 

48.1.2 Gesims mit Konsolen und Putto; eigenartiger Zahnschnitt

POSITION: in der unteren Mitte der linken Blatthälfte
TECHNIK: freihändige Feder in Braun
Kommentar: Die trotz aller geraden Linien freihändige Skizze zeigt in ‘Gebälkperspektive’ das Hauptgesims der Außen-[?]-fassade der Thermen, das durch Blattkonsolen und ein eigenartiges und sehr flaches Zahnschnittmotiv gekennzeichnet ist: dort wechseln größere und kleinere Klötzchen ab. In die Konsolzone ist links ein sitzender Putto eingezeichnet, der inn der linken Hand eine Fruchtschale hält und zwischen den Konsolen in der Schrägsicht rechts nochmals erscheint. Ergänzt wird de Skize rechts durch ein Profil der Konsolen von der Seite, das mit dem Verweisbuchstaben „A“, der in der Zeichnung selbst nochmals erscheint, als solches gekennzeichnet ist. Dieses Gesims ist in fast identischer Weise beim KdAD auf Blatt 180 links unten wiedergegeben - die Anordnung ist also ungefähr identisch mit der des AD. Allerdings fällt hier auf, dass der eigenartige Zahnfries detaillierter wiedergegeben ist: Während der AD ihn nur recht oberflächlich als aus größeren und kleineren abwechselnden Klötzchen bestehend darstellt, ist der Zeichnung des ‘Kopisten’ zu entnehmen, dass die kleineren Klötzchen eine deutlich geringere Tiefe haben, aber an derselben Vorderkante beginnen, so dass hinter ihnen ein Hohlraum bleibt. Weiterhin zeigt der KdAD den Putto auch in der Metope nach der zweiten Konsole von links.

 

48.1.3 Skizze eines Konsolgesimses ohne genauere Spezifizierung

POSITION: oberhalb von [48.1.2]
TECHNIK: freihändige Feder in Braun
Kommentar: Die offenbar abgebrochene Skizze zeigt in „umgedrehter“ Gebälkperspektive ein Konsolgesims, dass weder mit [48.1.2] noch mit [48.1.3] identisch ist, da aber jegliche Angaben fehlen, läßt es sich nicht weiter identifizieren.

 
RECHTE BLATTHäLFTE: AUFRISSSKIZZE UND KONSOLGESIMS

 

48.1.4 Aufriss-Skizze der Außenfassade

POSITIONoberer Teil der rechten Blatthälfte
TECHNIK: freihändige Feder in Braun über Graphitvorzeichnung
BEISCHRIFTEN / POSITION: „finime[n]to de la facade verso lintrate Maiore“ / unterhalb des Aufrisses
Kommentar: Die Zeichnung zeigt laut Beischrift den Aufriss der Außenwand der Thermenanlage mit vielen Hauptmaßen für die Fenster- und Türöffnungen, sowie Verweisbuchstaben: Das Hauptgesims ist mit „M“ bezeichnet und in [48.1.2] wiedergegeben; das kurze Gesimsstück zwischen den Giebeln ist mit „N“ bezeichnet und in [?] wiedergegeben. Links von der Beischrift finden sich einige Profilskizzen, die aber weder zuendegeführt sind, noch klare Zuweisungen besitzen; es handelt sich dabei um Verbindungen aus dreifach faszierten Architravprofilen und Bogensegmenten. Diese Zeichnung findet sich in Wien auf Blatt n. 180 (vgl. Egger 1903, Tafel IV). Dort ist der Abstand zwischen Exedra und Gebäude deutlich verkürzt dargestellt. Die Beischrift dort lautet „finimento della facciade verso lintrade magiore“. Das Gesims „N“ ist dort als auch an den Giebeln durchlaufende dargestellt. Es ist ebenfalls rechts unterhalb der Zeichnung dargestellt - so wie auf vorliegendem Blatt in Teilzeichnung [?] (vgl. u.). Auffällig ist, dass der KdAD in der Wiener Zeichnungen in einem Fenstergewände die Kassettierung angibt, die beim AD fehlt, und Schraffuren einsetzt.

 

48.1.5 Skizze des die Fassade abschließenden Konsolgesimses „N

 

POSITION: rechte untere Blattecke
TECHNIK: freihändige Feder in Braun
Kommentar: Die trotz der geraden Linien ebenfalls freihändige Federskizze zeigt in Gebälkperspektive das Gesims „N“, welches laut Hauptzeichnung zwischen den Giebelstücken der Fassade vermittelt. Auch dieses weist - wie schon „M“ in Teilzeichnung [48.1.2] dieselbe eigenartige Zahnschnittform auf und gleicht letzterem auch in der sonstigen Profilierung stark; allerdings sich die Konsolen nicht als Blattkonsolen gekennzeichnet, sondern als Blöcke mit invers s-förmigem Karniesprofil. Beim KdAD (vgl. [?, Tafel IV]) erscheint das Gesims weitestgehend in der gleichen Form, nur ist hier der Klötzchenfries nicht so genau wiedergegeben wie in der auf demselben Blatt nebenstehenden Zeichnung des Konsolgesimses „M“ (vgl. dazu oben den Kommentar zu [48.1.2].

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