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Vergleichbare Darstellungen

Zeichnungen

Aufgrund der symmetriebedingten Kompatibilität der vorliegenden Zeichnung(en) mit Nord- und Westarm sind hier auch alle diejenigen Zeichnungen aufgeführt, die diese Bereiche in einem vergleichbaren Stadium zeigen.

 

Florenz, Uffizien:

  • 34A r: Antonio da Sangallo d. J.: Langhausprojekt mit Bramante-Chor: In diesem, auf 1517–19 datierten18 Langhausentwurf sind nur die Nord- und Südarme mit Umgängen versehen, deren Gestaltung noch relativ weit von denjenigen entfernt ist, die [77.1.1] und [77.2.1] zeigen: So gibt es jeweils drei Ausgänge, die den hier noch offenen, nur durch Säulenpaare abgetrennten Durchgängen zwischen Apsis und Umgang radial entsprechen. Ädikulen finden sich an der Außenseite des Umgang nur an diesen Ausgängen, nicht jedoch als durchlaufendes Gestaltungselement.
  • 37A r: Antonio da Sangallo d. J.: Vereinigung diverser Projektentwürfe (Nordhälfte): Der hier wiedergegebene Umgang um den Nordarm weist zwar einige Veränderungen gegenüber U 34A r auf – so findet sich auf seiner Ostseite die Andeutung von Säulenstellungen, die als Ädikulen interpretiert werden können –, weist aber immer noch die drei Ausgänge auf und unterscheidet sich von anderen vergleichbaren Entwürfen durch einen starke Einziehung der Wand zwischen Kreuzarm und Apsis.
  • 39A r: Antonio da Sangallo d. J.: Gegenüberstellung Zentral-/ Langhausentwurf: Der auf 1534–37 datierbare19 Entwurf weist schon eine große Ähnlichkeit mit dem in Blatt 77 gezeigten Versionen auf: Lediglich die noch immer vorhandenen direkten Verbindungen zwischen Apsis und Umgang, die nur durch die Säulenpaare abgegrenzt werden, lassen sich als signifikanten Unterschiede bezeichnen, während die Schließung der Ausgänge, die Außenwandgliederung mittels in die Dorica eingestellten Ädikulen sowie die Abfolge der Nischen auf der Innenseite der Außenwand mit den in Blatt 77 vorliegenden Versionen schon weitgehend übereinstimmt. Die Schließung der 40-palmi-Nischen sowie die Öffnung der Durchgänge in den Konterpfeilern sprechen mitsamt den geschlossenen Apsidenausgängen für die hier schon geplante Anhebung des Bodenniveaus. Trotz der konstatierten Nähe muss Blatt 77r nicht auch in zeitlicher Nähe zu U 39A entstanden sein, zumal es sich bei diesem offensichtlich noch um einen Entwurf, bei jenem jedoch um die Vermessung eines ausgeführten Zustandes handelt. Es könnten also durchaus mehrere Jahre zwischen beiden Blättern liegen.
  • 43A r+v: Antonio da Sangallo d. J.: Nordhälfte des Bramantechores: Da U 43A und 44A vor allem Vermessungen des Bramantechors zeigen, sind sie hier vorläufig nicht von Interesse20.
  • 44A r+v: Antonio da Sangallo d. J.: Südhälfte des Bramantechores: Das Verso von U 44A zeigt in der linken Blatthälfte eine Maßzeichnung des Ansatzes eines Kreuzarmumgangs – mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um den Ostbereich des Südumgangs –, die aber sicherlich nicht auf realisierter Bausubstanz beruht: Dafür sprechen die vorgenommenen Änderungen sowohl im Grundriss als auch in den Maßen. Bis auf den immer noch geöffneten Durchgang zur Apsis besteht jedoch schon eine weitgehende Ähnlichkeit mit [77.1.1]. Bruschidiskutiert eine Datierung des Verso – teilweise im Anschluss an Frommel – auf „a period from 1519–35 or later“21. Ein wünschenswerter genauerer Vergleich besonders der Maßzahlen von Uff. 44A v (a), dem Grundriss des Umgangsansatzes, scheitert leider an der schlechten Qualität der erreichbaren Abbildungen.
  • 45A r: Antonio da Sangallo d. J.: Westhälfte des Südumgangs: Dieser von Bruschi auf 1518–19 datierte22 Grundriss zeigt vermutlich die Westhälfte des Südumgangs mit noch geöffneten Durchgängen zwischen Apsis und Umgang. Zwar ist der Ausgang im Apsisscheitel noch geöffnet, es werden jedoch auch schon Ädikulen als Gliederungselement innerhalb der Dorica der Außenwand erwogen. Es dürfte sich daher um eine Bestandsaufnahme mit eingetragenen Änderungsvorschlägen handeln. Genauere Vergleiche sind aufgrund des ungünstigen Abbildungsmaßstabs jedoch leider nicht möglich.
  • 46A r: Antonio da Sangallo d. J.(?)23: Westhälfte des Südumgangs: Die Durchgängen zwischen Apsis und Umgang sind noch geöffnet, der Konterpfeiler dagegen geschlossen. Ansonsten entsprechen die Ädikulengliederung der Außenwand und die Nischenabfolge ihrer Innenseite schon der späteren Ausführung.
  • 47A r: Antonio da Sangallo d. J.: Westhälfte des Südumgangs: Dieses von Bruschi ebenfalls auf 1518/19 datierte Blatt24 ist insofern besonders interessant, als es anscheinend erstmals, allerdings nur auf einer Seite, einen Durchgang durch den Konterpfeiler unter vollständiger Beseitigung der 40-palmi-Nischen zeigt, dessen Seitenwände sogar eine Pilastergliederung aufweisen: Dies ist die Voraussetzung für die Schließung der Durchgängen zwischen Apsis und Umgang und daher für die spätere Entwicklung bzw. Planung der Kreuzarme von besonderer Bedeutung. Im Zusammenhang mit den Zeichnungen des Codex Destailleur D ist vor allem die Gestaltung der Durchgangsseitenwand von Interesse: Obwohl nur eine Seite überhaupt eingezeichnet ist, wurden für ihre Gestaltung offensichtlich schon verschiedenen Varianten erprobt. Diejenige, die mit Feder und Lineal ausgeführt wurde, zeigt deutlich eine Gliederung in drei Wandfelder oder sehr flache Nischen, die von schmalen Pilasterbändern oder Lisenen getrennt werden, wobei die beiden mittleren etwas zurückgesetzt sind: Es besteht also eine Ähnlichkeit zu der am Südumgang des Modells sowie in Blatt 92r [92.1.3] realisierten Version.
  • 48A r: Antonio da Sangallo d. J.: Südumgang ohne Maßangaben: Bei dem von Bruschi auf „1519 (or as late as 1535?)“ datierten25 Grundriss handelt es sich offensichtlich um einen Entwurf für die Umgestaltung des Südumgangs: Die 40-palmi-Nischen der Kuppelpfeiler sind zwar geschlossen, aber in Form deutlich zurückgesetzter Wandflächen noch präsent; die Durchgäng durch die Konterpfeiler sind aufgrund der spiegelsymmetrischen Entsprechung verkürzt, stärker eingezogen und weisen eine einfache Wandgliederung mittels Pilasterpaaren auf. Die Durchgänge zwischen Apsis und Umgang sind noch geöffnet, ebenso wie der axiale Ausgang im Umgangsscheitel.
  • 49A r: Antonio da Sangallo d. J.: Skizze zum Südumgang: Während Thoenes die Zeichnung als „design for the model“26 bezeichnet, scheinen die Maßangaben, die Notizen sowie Details wie die in die Wand eingelassene Spindeltreppe am Schnittpunkt von Umgang und Hauptbau darauf hinzudeuten, dass es sich eher doch um eine Zeichnung für den Bau selbst handelt. Bemerkenswert ist die Schließung der Durchgänge zwischen Apsis und Umgang mit Nischen, in die – wie am Modell ausgeführt – schmale Türen eingelassen sind. Diese Lösung erscheint in keiner der beiden Zeichnungen auf Blatt 77, woraus aber nicht abzuleiten ist, dass die Zeichnung vor U 49A r+v zu datieren wäre, denn diese zeigen offensichtlich Planungen, während [77.1.1] – wie dargestellt – eine Vermessung des Bestandes und [77.2.1] einen daraus abgeleiteten Entwurf wiederzugeben scheinen. Die Gestaltung der Seitenwand im Durchgang des Konterpfeilers ist nur skizziert, deutet aber auf die dreigliedrige Form hin, die am Modell im Südumgang ausgeführt wurde; sie erscheint ausführlicher auf dem Verso.
  • 49A v: Antonio da Sangallo d. J.: Durchgangswand zum Umgang: Die Gestaltung der Seitenwand im Durchgang des Konterpfeilers ist nur skizziert, deutet aber auf die dreigliedrige Form hin, die am Modell im Südumgang ausgeführt wurde; sie erscheint ausführlicher auf dem Verso. Erklärungsbedürftig bleiben die Unterschiede in den Maßangaben von U 49Averso und [92.1.3]: Vermutlich handelt es sich bei Sangallos Maßangaben um eine grobe Dimensionierung im Rahmen des Entwurfs als Vorbereitung für die genauere Ausarbeitung, während [92.1.3] eine Vermessung des Istzustandes darzustellen scheint27.
  • 50A r: Antonio da Sangallo d. J.: Skizzen zur Wandgestaltung des Umgangs: Das zu U 49Averso Gesagte gilt sinngemäß vermutlich auch für die Maßskizze am unteren Rand von U 50A recto und deren Verhältnis zu den entsprechenden Darstellungen im Codex Destailleur D: Die Skizzen Sangallos sind durchgehend Entwürfe mit ungefähren Maßangaben, jedoch noch keine endgültigen Fassungen, auch wenn das handschriftliche „Questo“ dies zu suggerieren scheint. Bemerkenswert ist jedoch vor allem, dass die Sangallo-Zeichnungen sicherlich in großer zeitlicher Nähe zu einander bzw. sogar ungefähr gleichzeitig entstanden: Aufgrund der Abweichungen in den Darstellungen des Anonymus Destailleur lassen sich im Verhältnis dazu die auf Blatt 77 vorliegenden Zeichnungen mit hoher Wahrscheinlichkeit als vor und die von Blatt 92r als nach U 50A recto entstanden datieren: Entweder wäre demnach aus Thoenes’ Datierung von U 50A auf ca. 153928 zu folgern, dass sich der Anonymus Destailleur schon zu diesem Zeitpunkt an der Fabbrica aufgehalten hat oder aber dass die Uffizienzeichnung(en) auf einen späteren Zeitpunkt zu datieren sind. Die Annahme, der Anonymus Destailleur habe zu einem späteren Zeitpunkt unterschiedliche Vorlagen aus dieser Zeit (1539) kopiert, die – wie sich anhand vieler seiner Blätter zeigen lässt – zeitlich divergierende Planungs- oder Ausführungszustände zeigten, müsste ihm eine Oberflächlichkeit im Kopieren unterstellen, die vor dem Hintergrund seiner ansonsten vorherrschenden Genauigkeit nicht nur unwahrscheinlich erscheint, sondern ebenso außer Acht zu lassen hätte, dass zumindest einige seiner Zeichnungen keine Kopien sein können.
  • 51A r: Antonio da Sangallo d. J.: Westhälfte des Südumgangs: Abweichend von Thoenes’ Interpretation der Skizze als die Erwägung einer offenen Porticus-Form für die Umgänge29, wäre es denkbar, dass hier Überlegungen Sangallos zur Statik dokumentiert sind, was sich vor allem auf die Axialität der eingezeichneten Linien stützen könnte: Demnach hätte Sangallo hier die sicher tragenden Teile seiner Umgangsarchitektur festgehalten und die Konsequenzen einer größtmöglichen statischen Sicherheit mittels starr verbundener und aufeinander lastender Teile für die Gestaltung des gesamten Umgangs herausgearbeitet. In den Darstellungen von Blatt 77 ist genau dieses Problem der ‘axialen Versteifung’ des Umgangs noch nicht befriedigend gelöst, da hier die stark aus der Außenwand nach innen hervortretenden Pfeiler auf der gegenüberliegenden Seite keine Entsprechung finden: Dies wird erst duch die weitgehende Schließung der Nischen möglich. Wenn dieses Uffizienblatt also statische Überlegungen dokumentiert, wäre es vermutlich auf einen späteren Zeitpunkt zu datieren.
  • 52A r: Antonio da Sangallo d. J.: Umgang mit angrenzendem Hauptbau: Diese von Thoenes auf 1539 datierte Zeichnung30 zeigt eine Kombination aus Vorhandenem (Außenseite des Umgangs) und Planungen für die Gestaltung des Inneren, vermutlich auf der Grundlage des Südumgangs: Dabei sind die Durchgänge durch die Konterpfeiler schon geöffnet und die Verbindungen zwischen Apsis und Umgang teilweise geschlossen: Anstelle der späteren Nischen mit schmalen Türen im Hintergrund erscheinen hier jedoch noch relativ breite Öffnungen. Daneben ist der nach Westen anschließende Bereich des Hauptbaus (südlicher Teil des von Nord nach Süd verlaufenden Südwest-Nebenarms) mit Maßangaben für den Nebenarm gezeigt, die allerdings von denen in [92.2.3] abweichen. Ursache hierfür wie für das Fehlen detaillierterer Angaben zum Innenraum des Eckbaus dürfte der Entwurfscharakter von U 52A recto sein.
  • 54A recto: Antonio da Sangallo d. J.: Schnitt durch den Umgang
  • 63A recto: Antonio da Sangallo d. J.: Haupt- und Nebenordnung, Ädikulen
  • 64A recto: Antonio da Sangallo d. J.: Umgangseingang und 40-palmi-Nische
  • 1342A recto: Antonio da Sangallo d. J.: Studie zum Umgang

 

Siena, Biblioteca Comunale

 

  • Codex Biringucci: S IV,1: fol. 45v: Oreste Vanucci: Vermessung der nördlichen Apsishälfte des Bramante-Chores mit wenigen Maßen; in Nebenzeichnungen sind zudem der Grundriss der Innenwand nochmals detaillierter sowie die Dachstuhlkonstruktion dargestellt. Da andere Zeichnungen zu St. Peter die Beischrift „Mich.“ tragen, dürfte die Aufnahme aus der Zeit nach der Amtseinsetzung Michelangelos ab 1547 stammen.

 

Drucke

 

Salamanca-Stiche zum St.-Peter-Projekt Sangallos:

 

  • Grundriss: Da es sich bei den vorliegenden Darstellungen – wie oben gezeigt wurde – um Bauaufnahmen aus der Frühzeit der Planungen für das Modellprojekt handelt, sind nur wenige Übereinstimmungen mit den Stichen Salamancas zu erwarten: So stimmt beispielsweise die dreitelige Wandgliederung des Umgangseingang im Konterpfeiler mit dem Stich sowie dem Südarm des Modells überein, aber schon die Wandpfeiler im Umgang oder die Durchgänge zwischen Umgang und Apsis weichen wie oben beschrieben von den späteren Lösungen des Modellprojekts ab.
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