Vergleichbare Darstellungen
Zeichnungen
Florenz: Uffizien
- 58A r+v: Antonio da Sangallo d. J: Ordnung des Nebenkuppeltambours: Die von Thoenes auf „1539 or later“ datierte Zeichnung19 stellt in einer Grundriss- und einer Aufriss-Skizze eines der Segmente des Nebenkuppeltambours mit Maßangaben dar. Dabei handelt es sich offensichtlich um eine frühe Entwurfsphase, in der noch nicht alle Details definitiv geklärt waren: So fehlen in den Öffnungen des Tambours z. B. die zwar nicht im vorliegenden Blatt des Anonymus Destailleur jedoch im Schnitt des Nebenarms20 auftretenden, schwellenartigen Abgrenzungen. Auf den gleichen Planungsstand lassen auch die Änderungen in den Maßangaben und die nebenstehenden Additionen schließen, die der Vergewisserung zu dienen scheinen: Aus den wenigen hier durch Sangallo ermittelten Maßen ließren sich dann durch einen Mitarbeiter in der weiteren Ausarbeitung alle notwendigen Teilmaße ableiten.
- 2555 A: Giovannio Antonio Dosio: Atrium von Alt-St.-Peter mit Neubau: Die für die Interpretation des vorliegenden Blattes relevante Partie von Dosios Zeichnung wurde oben im Text eingehend besprochen: vgl. oben S. § und S. §.
Drucke
Salamanca-Stiche zum St.-Peter-Projekt Sangallos:
- Grundriss: Da der Grundriss Salamancas sich in allen Teilbereichen auf das Erdgeschoss beschränkt, kann er zum Vergleich mit dem hier vorliegenden Obergeschoss-Grundriss nicht herangezogen werden. Der in der vorliegenden Zeichnung skizzierte rechteckige Raum im Eckrisalit ist – wie oben schon diskutiert wurde – nur unter dem Vorbehalt als Fortsetzung des entsprechenden Raumes im Erdgeschossgrundriss zu interpretieren, dass diese Lösung mit dem in Bl. 76v gezeigten Schnitt des Eckoktogonturms mit Spindelrampe kaum in Übereinstimmung zu bringen ist.
- Längsschnitt: Im Längsschnitt sind in den Kreuzarmen einige der Elemente wieder gegeben, die auch im Grundriss erscheinen, wie z.B. die Fensteröffnungen im oberen Wandbereich der Apsiden sowie die dahinter sich öffenden Umgangsobergeschosse. Deshalb ist z. B. die Diskrepanz zwischen den in der Zeichnung bündig mit der Innenwand des Umgangs abschließenden Lichtschächten und ihren weit in den Fußboden des Umgangs eingeschnittenen Pendants im Stich besonders auffällig. Die Lichtschachtmündung in der Mitte der Gewölbetonnen zeigt im Stich offensichtlich keine Verbindung zu den oktogonalen Räumen über den Nebenarmtonnen – die Variante mit einer entsprechenden Öffnung erscheint jedoch auch in der Zeichnung nur einmal und als unsichere Skizze.
- Seitenansicht (= H. 145a; in Berlin Bl. 211): Zwischen der in der vorliegenden Zeichnung im Grundriss gezeigten Ionica des oberen Hauptbaugeschosses und ihrer Aufriss-Darstellung im Stich sind kaum nennenswerte Abweichungen festzustellen. Tatsächlich stellt der Stecher durch die Angabe einer leichten Entasis sogar die Säulen-Pilaster-Bündelung an den Schnittpunkten von Hauptbau und Umgang richtig dar. Dass die im Stich gezeigte Fensteröffnung des Eckrisalits im Grundriss fehlt, während ihr Pendant über dem Nebeneingang wiedergegeben wird, kann mit Änderungen erklärt werden, die zwischen der Entstehung der Zeichnung und des Stiches (1548/49) vorgenommen wurden.