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recto: Palazzo Farnese: Fassade, Details

NUMERIERUNG / POSITION:
53“ / linke Blatthälfte, unterer Rand, mittig, 180°;
56.“ / rechte Blatthälfte, unterer Rand, mittig, 180°;
1“ / linke obere Ecke der rechten Blatthälfte, mit Bleistift, wohl von späterer Hand;

 
RECHTE BLATTHäLFTE:

 

98.1.1 Hauptzeichnung: Aufriss der drei nördlich äußeren Achsen der Fassade

POSITIONgesamte rechte Blatthälfte;
TECHNIK:teilweise (vor allem in den Details) freihändige Feder in Braun, teilweise über Graphitvorzeichnungen; Lineal;
BEISCHRIFT / POSITIONper la facadede denasse“ / linkes Fenster des Erdgeschosses
Kommentar: Nicht maßstabsgerechter Teilaufriss der Hauptfassade [?] mit den drei nördlichen Achsen, der Eckbossierung und einer Seitenansicht der Fensterädikulen an der anschließenden Nordfassade. Dem Zeichner kam es hier offenbar auf die genaue Bemaßung der einzelnen Fensterädikulen an, deren Hauptmaße er jeweils wiedergibt; die Ornamentmaße finden sich dann – teilweise – in den Detailzeichnungen der linken Blatthälfte und des Verso. Zur Kennzeichnung sind hier wie üblich Verweisbuchstaben benutzt: „K“ für die Fenster im Erdgeschoss; „O“ [mit einem Punkt in der Mitte] für das Deckgesims der Erdgeschossfenster: „S“ für den Pilasterschaft des Erdgeschossfensters; „H“ für die Volutenkonsole, die das Deckgesims der Erdgeschossfenster trägt.

In der Verlängerung der ohne Maße summarisch, aber trotzdem mittels Schraffur plastisch wiedergegebenen Eckbossierung wird das Michelangelo-Gesims im Profil, aber ohne Maße gezeigt. Besonders auffällig ist die minutiöse Wiedergabe der Vergitterung am äußersten rechten Fenster des Erdgeschosses. Die Wiedergabe zeigt deutlich die kompositen Kapitelle in den Ädikulen des piano nobile, die ionischen Kapitelle [!] sowie die ‘gespaltenen’ Volutenkonsolen des dritten Geschosses.

Eine kleine freihändige Maßskizze am unteren Rand (mittig in der rechten Blatthälfte) zeigt mit dem Verweisbuchstaben „H“ das Profil einer Volutenkonsole des Erdgeschossfensters.

Am rechten Blattrand erscheint eine weitere Nebenskizze mit dem Verweisbuchstaben „A“, die Anlauf und Halsring des Säulenschaftes der kompositen Ädikula despiano nobile mit Maßen wiedergibt.

Bei der Vielzahl der wiedergegebenen Details fällt auf, dass der Zeichner die Sockelbank der Fassade nicht wiedergibt.

In der linken Blatthälfte schließen sich die folgenden Detailzeichnungen an:

 

98.1.2 Gebälk „Q“ der Ädikulen des piano nobile

POSITIONlinke obere Ecke des Blattes;
TECHNIKFeder in Braun über Graphitvorzeichnung; Lineal;
Kommentar: Die Darstellung enthält auffälliger Weise keine Maßangaben, scheint aber zumindest maßstabsgerecht. Da aber auch in der Hauptzeichnung [a] für diesen Bereich Maßangaben fehlen, läßt sich die gesamte Ädikula so nicht rekonstruieren.

 

98.1.3 Komposites Kapitell der Ädikula „Q“ despiano nobile in Vorderansicht

POSITIONrechts oben in der linken Blatthälfte;
TECHNIKfreihändige Feder in Braun über Graphitvorzeichnung;
Kommentar: Aufrissähnliche Ansicht des Kapitells als Teil der klassischen Dreiergruppe aus Grundriss, Aufriss und Schnitt ohne Maßangaben und ornamentale Details.

 

98.1.4 Schnitt duch Ornamentschicht des Ädikulakapitells „Q“ im piano nobile

POSITIONrechte obere Ecke der linken Blatthälfte; rechts neben [98.1.3]
TECHNIKfreihändige Feder in Braun über Graphitvorzeichnungen;
Kommentar: Der Schnitt ergänzt die Ansicht in Teilzeichnung [98.1.3], enthält aber ebenfalls keine Hinweise auf Ornamente oder Maßangaben. Im Vergleich zu [98.1.4] fällt auf, dass dort das Kapitell als Halbsäulenkapitell dargestellt ist, währen die geringe Tiefe der vorliegenden Zeichnung eher auf ein flaches Pilasterkapitell schließen lassen würde.

 

98.1.5 Grundriss des Kapitells der Ädikula „Q

POSITIONrechts oben in der linken Blatthälfte, unterhalb von [98.1.3] und [98.1.4]
TECHNIKfreihändige Feder in Braun über Graphitvorzeichnungen;
Kommentar: Auch die Grundrissskizze enthält keine Maßangaben.

 

98.1.6 Profil der Säulenbasis der Ädikula „Q

POSITIONrechts in der linken Blatthälfte; unterhalb der Mitte;
TECHNIKfreihändige dünne Feder in Braun;
Kommentar: Im Vergleich mit den vorangehenden Darstellungen zur piano-nobile-Ädikula„Q“ fällt hier das Auftrente von minutiösen Maßangaben auf. Die Flüchtigkeit der Skizze spricht für eine vor Ort entstandene Aufnahme. Rechts unterhalb der Zeichnung erscheint eine sehr kleine Federskizze, deren Zuordnung nicht ganz klar ist: Sie zeigt vier senkrechte, parallel Linien, die durch eine waagerechte Maßlinie und die Angabe „p1 ø4“ verbunden sind.

 

98.1.7 Profil der dorischen Ordnung „T“ des Androns („del portico“)

POSITIONlinke untere Ecke des Blattes;
TECHNIKteilweise freihändige Feder in Braun, keine Graphitvorzeichnungen, horizontale Linien sind mit Lineal gezogen, die Profile selbst aber freihändig ausgeführt
BEISCHRIFT / POSITIONdel portico“ / am linken Blattrand ungefähr in der Mitte der Zeichnung.
Kommentar: Profil der Dorica des Androns mit sämtlichen Maßangaben. Der Säulenschaft ist durch zwei Bruchlinien unterbrochen; an ihn ist freihändig das Profil eines weiteren dorischen Kapitells (oder eines diesem ähnlichen Kämpfergesimses) mit dem Verweisbuchstaben „S“ angetragen.

 

98.1.8 Profilskizze zu Gebälk und Gesims der Ordnung „T

POSITIONzwischen [98.1.7] und [98.1.6];
TECHNIKfreihändige Feder in Braun;
Kommentar: Die Skizze enthält unterhalb der Triglyphenzone einige wenige Maßangaben. Zwischen [98.1.7] und [98.1.8] zeigt eine freihändige kleine Skizze das Archivoltenprofil mit Maßen.

 

98.1.9 Skizze eines Profils mit ‘laufendem Hund’

POSITIONrechts neben [98.1.8]
TECHNIKFeder in Braun; horizontale Linien mit Lineal, Rest freihändig;
BEISCHRIFT / POSITIONdrinte el portigo“ / unterhalb der Teilzeichnung
Kommentar: Skizze eines mit „N“ bezeichneten Profils, das in einer Art Frieszone das Mäandermotiv eines sog. ‘laufenden Hundes’ zeigt

 

98.1.10 angefangene Rötelskizze zum Grundriss des Andron

POSITIONrechts am unteren Fand der linken Blatthälfte;
TECHNIKRötelstift mit Lineal;
Kommentar: Die nur sehr schwache Skizze zeigt offenbar die Säulenstellung des Andron im Grundriss oder aber deren Architrav in der Untersicht, wobei zwei parallele Linien wohl den Architrav andeuten, der von einem Quadrat und mit eingeschriebenem Kreis (Säule und Deckplatte des Kapitells?) überschnitten wird.

 

Anmerkungen:

Die Fassade des Palazzo Maffei-Marescotti, errichtet von Della Porta, sieht sehr ähnlich aus (vgl. Wiedergabe einer Teilzeichnung der linken Fassadenecke in Madrid: Album di Fra Giovanni Vincenzo Casale, B 16-49, fol. 91 (n.° 93 moderno); abgebildet im Katalog Mailand 1991/92, S. 58, als Kat.-Nr. 48

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