verso: S. Urbano: Details (Kapitell, Gesims u.a.)
NUMERIERUNG / POSITION:
„131“ / linke untere Ecke, 90° links;
„132“ / unterer Rand links, 90° links;
„133“ / linker Rand, ob.Blh. mittig, 90° links;
„134“ / oberer Rand, mittig, 90° links
OBERE BLATTHäLFTE:
68.2.1 Aufnahme eines korinthischen Kapitells
POSITION: linke obere Blattecke;
TECHNIK: freihändige Feder in Braunüber Graphitvorzeichnungen;
BEISCHRIFT / POSITION:
„Capitel del Tempio/ di marzo fora la porte/ St sebastian“ / zwischen den Teilzeichnungen [a], [b] und [e] rechts;
Verweisbuchstabe „A“ / über dem Kapitell;
Verweisbuchstabe „B“ über der Abakus-Blüte
NUMERIERUNG / POSITION: „133“ / am linken Blattrand, 90° links;
Kommentar: Die freihändige Federzeichnung zeigt mit außerordentlicher Detailiertheit ein reiches korinthisches Kapitell (teilweise über Graphitvorzeichnung). Die linke Hälfte, in der die Ornamente nur in Umrisslinien ausgeführt sind, enthält vor allem Maßangaben zu den Blättern usw.; die rechte Hälfte dagegen ist durch reiche Schraffierung und genaue Detailwiedergabe sehr plastisch dargestellt. Über dem Abakus erscheint rechts oberhalb eine weitere - durch den Verweisbuchstaben „B“ unzweideutig als solche gekennzeichnete – Wiedergabe der Abakus-Blüte, die durch einen lockeren Strich viel undetaillierte ist, als die der Hauptzeichnung, und zwar in so hohem Maße, dass man kaum die Flamme in der Blüte wiedererkennen kann. Es könnte sich hier also um eine andere Hand handeln. Die Voluten haben die Form eines mehrfach eingerollten Widderhorns; das rechte obere Ende des Pilasters mit den Kanelluren ist ebenfalls wiedergegeben, wobei auch die Maße der Kanellur angegeben sind.
68.2.2 Schnitt durch die Ornamentschicht des Kapitells von [68.2.1]
POSITION: obere Blatthälfte, mittig
TECHNIK: freihändige Feder in Braunüber Graphitvorzeichnungen;
NUMERIERUNG / POSITION: „134“ / rechts neben der Zeichnung, 90° links;
Kommentar: Die freihändige Federskizze über Graphitvorzeichnung zeigt den Schnitt durch die Ornamentschicht des Kapitells mit Angabe der Höhenmaße der einzelnen Teile; dagegen ist nur ein Horizontalmaß angegeben, so dass das Vorkragen der Akanthusblätter nicht – wie sonst eigentlich immer vom Zeichner gewissenhaft festgehalten – nicht erscheint. Unterhalb der Zeichnung ist durch eine Linie und eine unten skizzierte Basis die Gesamthöhe der Säule bzw. des Pilasters mit „p17 - o9 -ø 2 ½“ angegeben.
68.2.3 Grundriss des Kapitells [68.2.1]
POSITION: obere Blatthälfte unten links;
TECHNIK: freihändige Feder in Braunüber Graphitvorzeichnungen;
Kommentar: Die freihändige Skizze über Graphitvorzeichnung zeigt den Grundriss des Kapitells, wobei die Anordnung der kanonischen Trias von Ansicht-Grundriss-Schnitt folgt. Es erscheinen nur die Hauptmaße für die Abakusblüten. Durch einen Kreis im Inneren ist ein Säulen- anstelle eines Pilasterdurchmessers angedeutet. Außerdem ist der Grundriss vollständig gezeichnet, so dass es sich wohl doch um ein freistehendes Säulenkapitell handelt.
68.2.4 Profilskizze eines Gebälks mit Polsterfries
POSITION: obere Blatthälfte, rechts in der Mitte des oberen Blattviertels
TECHNIK: freihändige Feder in Braun;
BEISCHRIFT: Verweisbuchstabe „A“;
Kommentar: Die sehr flüchtige freihändige Federskizze zeigt das Profil eines Gebälks, das sich offenbar oberhalb des in [68.1.1] bis [68.1.3] dargestellten Kapitells befindet. Auffällig ist die eigenartige Abfolge von – vom Abakus aufwärts: – dickem Polsterfries, flachem Fries und Gesims, auf dem sich ein gerades, senkrechtes Wandstück erhebt. Die Skizze dient offenbar zur Notierung der wichtigsten Höhenmaße der genannten horizontalen Bereiche.
68.2.5 Konsolgesims
POSITION: rechte obere Blattecke;
TECHNIK: weitgehend freihändige Feder in Braunüber Graphitvorzeichnungen; Lineal;
BEISCHRIFT / POSITION: „cornice del tempio di marzo/ cioe pressa di sopra quale di/ maiore“ / rechts neben der Zeichnung am rechten Blattrand;
Kommentar: Die sorgfältige Federzeichnung über Graphitvorzeichnung zeigt ein reichtes Konsolgesims mit mehrfachem Wechsel aus Zahnschnitt (wobei die Klötzchen selbst nochmals Vertiefungen aufweisen) und Eierstab in ‘Gebälkperspektive’. Obwohl die Zeichnung mit sehr viel Aufwand sehr detailliert die Ornamentik wiedergibt, fehlen Maßangaben allerdings vollständig.
68.2.6 Profil einer Basis mit unterem Anlauf eines kanellierten Säulenschaftes
POSITION: mittig im rechten oberen Blattviertel;
TECHNIK: freihändige Feder in Braunüber Graphitvorzeichnungen;
Kommentar: Die freihändige Federzeichnung zeigt die Basis und das untere Ende eines kanellierten Pilasters bzw. einer Säule mit dem Aufmaß des Basenprofils (Torus-Kehle-Torus) sowie der Kanellur. Schmuckformen werden an der Basis allerdings nicht wiedergegeben.
UNTERE BLATTHäLFTE: (alle Teilzeichnungen sind um 180° gedreht)
68.2.7 Querschnitt durch die rechte Hälfte des Tempels mit Aufriss der Rückwand
POSITION: untere Blattviertel halblinks; 180° gedreht;
TECHNIK: freihändige Feder in Braunüber Graphitvorzeichnungen;
BEISCHRIFTEN: Verweisbuchstaben
„N“ zum Gesims, auf dem sich die Ädikula erhebt;
„M“ zur Nische in der Seitenwand;
„B“ zum Hauptgesims der Seitenwand
Kommentar: Die flüchtige freihändige Federzeichnung über Graphitvorzeichnungen zeigt den Schnitt durch die rechte Seitenwand eines Tempels und den Blick auf dessen Rückwand, in der sich eine auf Konsolen stehende Ädikula mit Halbkreisbogen als Giebel über einer Halbrundnische befindet. Auch in der Seitenwand selbst erscheint eine Halbrundnische mit einer Muschelkalotte. Schraffuren deuten Wölbungen und räumliche Verschattungen an. Die Zeichnung dient offenbar vor allem zur Lokalisierung der Detailzeichnungen.
68.2.8 Hauptgebälk „B“ der Innenordnung
POSITION: am linken Blattrand mittig in der unteren Blatthälfte;
TECHNIK: weitgehend freihändige Feder in Braunüber Graphitvorzeichnungen; Lineal;
BEISCHRIFTEN: Verweisbuchstabe „B“
Kommentar: Die mit Lineal über einer Graphitvorzeichnung ausgeführte Federzeichnung zeigt in ‘Gebälkperspektive’ das Gebälk der Innenordnung, das durch seine eigenwillige Form auffällt: Unter einem halbwegs regulären Gebälk und dem offenbar leeren Fries folgt kein Architrav, sondern nur eine schmale Leiste mit Blattkyma. Da der Verweisbuchstabe sowohl im rechts davon gezeichneten Querschnitt des Tempels am Hauptgebälk als auch im Längsschnitt erscheint, könnte man das Profil auch für dasjenige des Bogens über der zentralen Nische in der Stirnwand des Tempels halten, was aber aufgrund der Formgebung nicht zutreffen kann. Zwar werden die Ornamente der Profilleisten detailliert wiedergegeben, aber Maßangaben fehlen. Allerdings ist im Querschnitt eigenartigerweise das Gebälk als sehr hoch wiedergegeben, während es im Aufriss der Wand im Längsschnitt nur als sehr flaches Gesimsband erscheint, dort noch dazu mit dem Verweisbuchstaben„A“ bezeichnet, für den sich eine passende Detailzeichnung in [k] findet. [prüfen]
Also handelt es sich möglicherweise doch um den Nischenrahmen, und der Zeichner hat seltsamerweise im Querschnitt die Nische so dargestellt, als befände sie sich in einer Seitenwand, denn z. B. auch das im Aufriss des Längsschnittes erscheinende schmaler Kämpferband, das sich in den seitlichen Nischen findet, fehlt im Querschnitt. Statt dessen erscheint dort aber eine Muschelkalotte, die im Längsschnitt allerdings in keiner der Nischen vorkommt. – Lässt sich daraus schlußfolgern, dass der Zeichner den Temple nicht vor Ort gesehen, sondern nur fremdes Material kopiert hat [?], wenn ja, welches ?
68.2.9 Schmuckprofil „D“ von der Tempelrückwand
POSITION: linke untere Blattecke
TECHNIK: freihändige Feder in Braunüber Graphitvorzeichnungen;
BEISCHRIFTEN: Verweisbuchstabe „D“ / zur Teilzeichnung [68.2.11];
NUMERIERUNG / POSITION: „131“ / rechts neben der Zeichnung, 90° links;
Kommentar: Die über einer Graphitvorzeichnung freihändig ausgeführte Federzeichnung zeigt Profil und Ornamente des Scheidbogens, der die Stirnwand des Tempels (innen) am Übergang zur Decke rahmt.
68.2.10 Gesims „A“ an der Längswand des Tempels
POSITION: links unten in der untern Blatthälfte
TECHNIK: freihändige Feder in Braunüber Graphitvorzeichnungen;
BEISCHRIFTEN: Verweisbuchstabe „A“;
NUMERIERUNG / POSITION: keine (bzw. „132“ — vgl. u. zu Teilzeichnung [68.2.11]);
Kommentar: Die freihändig über einer Graphitvorzeichnung ausgeführte Federzeichnung zeigt das Gesims „A“ von der Längswand des Tempels, das dort von den korinthischen Säulen der Hauptordnung getragen wird, in Gebälkperspektive. Bei der Schräg-Untersicht ergänzt der Zeichner zudem das Kapitell einer der Säulen „G“ sowie das Rahmenprofil einer Nische „E“. Auch in dieser Zeichnung fehlen sämtliche Maße. Nach dem Eintrag im Längsschnitt des Tempels erscheint dasselbe Gesims„A“ auch als Geison der gesprengten Giebel über dem Hauptgesims.
68.2.11 Schnitt durch den Tempel mit Aufriss der Längswand
POSITION: rechtes unteres Blattviertel
TECHNIK: weitgehend freihändige Feder in Braunüber Graphitvorzeichnungen; Lineal;
BEISCHRIFT / POSITION: „Tempietti fora di roma nela campagna“ / unterhalb des Tempels; 180°, d. h. also eigentlich ‘oberhalb’ der Zeichnung;
NUMERIERUNG / POSITION: „132.“ / links unten neben der Zeichnung, 90° links;
Kommentar: Die sorgfältige, aber bis auf wenige horizontale, mit dem Lineal ausgeführte Linien freihändige Federzeichnung über einer Graphitvorzeichnung zeigt eines Längsschnitt durch den Tempel mit einem Aufriss der Seitenwand. Umfangreiche Schraffuren dienen zur Wiedergabe der Plastizität der Bauteile wie Nischen und Säulen und der Schattierungen. In die Zeichnung sind mehrere Verweisbuchstaben zu den Detailzeichnungen eingetragen: 2ׄA“; „B“, „D“, „E“, „G“, „M“, „N“. Neben der Beischrift, also ‘unterhalb’ der aufrecht betrachteten Zeichnung, sind zwei kleine Fenster wiedergegeben, die sich im Sockel des Tempels zu befinden scheinen. Auch in dieser Zeichnung treten wiederum keinerlei Maßangaben auf.