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verso: Rundtempel in Tivoli: Schnitt, Details

NUMERIERUNG / POSITION:
139.“ / linke Blatthälfte, mittig oben (zu Zeichnung [a])
136“ / rechte Blattälfte, mittig oben (zu Zeichnung [b])

 

70.2.1 Aufmaßskizze des Fensterrahmens

POSITIONlinke obere Blattecke
TECHNIKfreihändige Feder in Braun;
BEISCHRIFTENVerweisbuchstabe „Q
NUMERIERUNG / POSITION139“ / mittig am oberen Rand der rechten Blatthälfte; bezieht sich augenscheinlich auf die gesamte Blatthälfte, nicht nur auf Teilzeichnung [70.2.1]
Kommentar: Die freihändige Federskizze zeigt die Innenansicht des Fensterrahmens mit vielen Maßen und einem in die Ansicht eingezeichneten Profil, allerdings ohne Wiedergabe der [eventuell vorhandenen] einzelnen Schmuckformen der Profile. Sie ist entlang der senkrechten Mittelachse zweigeteilt, wobei nur in der linken Hälfte Maßangaben erscheinen; die Wiedergabe des Deckgesimsprofils in der rechten weist deutlich andere Proportionen der einzelnen Profile zueinander auf. Dort befindet sich zwar ein skizziertes Lot, aber keine Lotmaße. Die Zeichnung ist durch wenige Federstriche ausgestrichen.

In der linken Teilzeichnung, die eine Kombination aus Aufriss und Schnitt im oberen Bereich zeigt, sind die Lotmaße dann am Profil des Schnittes angetragen.

Die Ausstreichung der rechten Teilzeichnung und das Fehlen sämtlicher Maße dort legen folgende Interpretation nahe: der Zeichner hat mit der Darstellung rechts begonnen, dann aber bemerkt, dass sie zwar das Deckgesimsprofil recht gut erfaßt, das eigentliche Rahmenprofil des Fensters dagegen fehlerhaft und vor allem zu klein zur Eintragung aller Maße geraten ist, weshalb er sich entschloß, die Zeichnung links daneben zu wiederholen. Sie wird durch eine kleine Nebenskizze ergänzt, in der das Maß für das seitliche Vorkragen der Ohren des Rahmens angegeben ist.

 

70.2.2 Kohleskizze zweier Akanthusblätter von einem Kapitell

POSITIONuntere Mitte der linken Blatthälfte;
TECHNIKfreihändige Skizze mit Bleistift bzw. Kohle;
Anmerkung: Dieser Stift unterscheidet sich in Dicke und dunkler Färbung sehr deutlich von dem ‘Bleistift’, der von dem Zeichner in der Regel für seine Vorzeichnungen verwendet wird, so dass damit dessen Bezeichnung als „Kohlestift“ wohl auszuschließen sein dürfte.
HANDunklar, möglicherweise eine viel spätere Hand [?];
Kommentar: Die Zeichnung zeigt zwei, im äußeren Umriss nahezu rechteckige Blätter mit eingekräuselten Rändern, die in dieser Form nicht für Kapitelle typisch sind. Die Blätter sind nebeneinander versetzt aber wohl zusammengehörig, das obere ist etwas detaillierter ausgeführt, so dass angenommen werden kann, sie stammten aus einem gemeinsamen Kontext, sind also nicht Wiederholungen derselben Studie. Ihre Verbindung zum Tempel in den übrigen Darstellungen ist noch unklar; möglicherweise handelt es sich aber um spätere Zeichnungen einer fremden Hand. [?]
 
RECHTE BLATTHäLFTE: SCHNITT DURCH EINE TEMPELHäLFTE

 

70.2.3 Schnitt durch den Umgang mit Blick auf die Cella-Innenwand

POSITIONgesamte rechte Blatthälfte;
TECHNIKfreihändige Feder in Braun;
BEISCHRIFTENVerweisbuchstaben „Q“ an der Innenseite des Fensterrahmens und „N“ an der Innenseite des Umgangsgebälks an den Abfasungen zwischen Decke und Gebälk bzw. Wand.
NUMERIERUNG / POSITION136.“ / oben mittig
Kommentar: Die freihändige Federskizze zeigt einen Schnitt durch den Tempel in Kombination mit einer versuchten zentralperspektivischen Darstellung des Innenraums und des Umgangs, der von der Mittelachse des Eingangs nach rechts verläuft, so dass das Fenster - vom Innenraum gesehen - rechts vom Eingang liegt, was wohl nicht der Realität entspricht. Die Zeichnung dient nur Aufnahme weniger Maße,vor allem im Schnitt der Umgangsdecke.

 

Am rechten Rand steht die Zahlenkombination „22/7 36“ die nicht der üblichen Darstellungsweise der Maßangaben entspricht. Ein Vergleich mit den Additionen am linken Blattrand des Verso macht zudem deutlich, dass es sich auch nicht um die erste Zeile einer abgebrochenen Addition handelt, denn in diesen verwendet der Zeichner nur Zwischenräume zur Trennung der Teilwerte eines Summanden und in der ersten Zeile zudem die üblichen Kürzel „o“ für oncieund „ø“ für ligne. – Dies legt den Schluss nahe, dass es sich hier um eine Datumsangabe, also für den 22. 7. 1536 handeln könnte,Datum (?) 
22. 7. 1536
 [!] – Es wäre allerdings denkbar, dass zumindest „22/7“ als Quotient zu lesen ist – obwohl der Anonymus Bruchzahlen ansonsten immer [?] durch einen horizontalen Strich getrennt wiedergibt, es hier also 22/7 heißen müsste–, der hier als Näherungwert für die Zahlπ eingesetzt worden sein könnte. Dann bliebe allerdings schwer zu erklären, was die Zahl„36“ bedeuten soll, denn zum Tempel selbst kann sie kaum in Bezug stehen, der deutlich weniger [wieviele [?]] Säulen aufweist; und auch die Kannelluren pro Säule dürften weniger als 36 sein. [?]

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