Vergleichbare Darstellungen
Zeichnungen
Florenz: Uffizien:
- 37A recto: Antonio da Sangallo d. J.: Grundriss eines Entwurfes für St. Peter von ca. 1517–19: Die Zeichnung enthält u. a. Details auch Treppentürme: einen im großen Pfeiler seitlich des Haupteingangs und einen – wohl als Grundriss eines Campanile gemeinten – in der rechten unteren Blattecke. Beide zeigen in ähnlicher Weise wie [76.2.1] innen offene Schächte, die zur Beleuchtung der spiralförmig verlaufenden Treppe dienen. Hinweise auf eine Doppelläufigkeit lassen sich jedoch nicht erkennen.12
- 1242A recto: Antonio da Sangallo d. J.: Schematische Skizze zur Doppelwendel des Pozzo di San Patrizio in Orvieto mit Maßangaben: Aus der Skizze zum Brunnen wird die Steigung der Wendelgänge nicht deutlich, da Sangallo nur die horizontalen Maße notiert zu haben scheint, es sei denn, die senkrecht geschriebenen 8 1/2 [piedi] in der linken Teilskizze seien als Höhenangabe gemeint.
Drucke
Salamanca: Stiche zu Sangallos Modellprojekt für St. Peter:
- Seitenaufriss [= H. 145a; in Berlin: Bl. 211]: Die ausführlichen Vergleiche zum Stich Salamancas finden sich in den obigen Kommentaren zu einzelnen Teilbereichen der Zeichnungen des vorliegenden Blattes. Es sei nur abschließend nochmals darauf hingewiesen, dass die Vorlage des Stiches die gleiche Orientierung wie [76.1.2] gehabt haben muss, die Abweichungen zwischen beiden Darstellungen jedoch eine direkte Abhängigkeit zwischen der vorliegenden Zeichnung und dem Stich bzw. seiner Vorlage ausschließen. Im Zusammenhang mit der Datierung des Codex Destailleur D ist dabei besonders hervorzuheben, dass dem Anonymus der Stich mit Sicherheit nicht bekannt gewesen sein dürfte, was vermutlich auf seine Abwesenheit von Rom spätestens zum Zeitpunkt von dessen Erscheinen zurück zu führen ist. Aber auch umgekehrt dürften dem Stecher die vorliegenden Zeichnungen nicht bekannt gewesen sein, da er auf einige der hier enthaltenen Informationen besonders im Bereich der Wandgestaltung der unteren Geschosse verzichtet.13 Da ihm andererseits jedoch mehr Informationen zur Verfügung gestanden haben als am Modell präsent sind, muss er Zugang zu nicht mehr erhaltenen Zeichnungen aus dem Sangallo-Umkreis gehabt haben. Aus diesen beiden Tatsachen ließe sich die Vermutung ableiten, dass der Codex Destailleur D zum Zeitpunkt der Entstehung der Stiche dem Sangallo-Umkreis nicht mehr zugänglich, also wahrscheinlich auch nicht mehr in Rom vorhanden war, der Anonymus Destailleur demnach wieder nach Frankreich zurückgekehrt gewesen sein dürfte, wobei der den Codex mitgenommen haben muss.
Letarouilly: Le Vatican:
- PL. 17–19: Bei Letarouilly14 sind die Prismenkegel als achteckig dargestellt, nicht in der am Modell vorhandenen, vereinfachten Form mit rundem Querschnitt. Damit scheint dieses Detail Letarouillys eigener Behauptung zu widersprechen, er habe alle seine Angaben vom Modell selbst oder den Zeichnungen Sangallos abgenommen, und könnte daher als Indiz dafür gelten, dass er sich auf weitere Abbildungen stützen konnte — vielleicht sogar diejenigen des vorliegenden Codex, die er sicherlich Labacco oder sogar Sangallo selbst zugeschrieben haben dürfte. Eine weitere Quelle für diese Darstellung der Prismenkegel könnten jedoch auch die Salamanca-Stiche sein.